Drive-in-Teststationen gibt es schon länger. Auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart etwa konnten sich Menschen bereits im September 2020 testen lassen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In Ludwigsburg gibt es seit dem vergangenen Montag zwei neue Corona-Teststationen. Wer möchte, kann sich dort per Schnelltest auf das Virus testen lassen. Doch nur eine der beiden Stationen ist für alle Menschen geöffnet.

Ludwigsburg - Seit dem vergangenen Montag gibt es in Ludwigsburg zwei neue Corona-Teststationen. Beide sind als Drive-in gestaltet, die Abstriche werden also durch das heruntergekurbelte Autofenster genommen. Für die breite Öffentlichkeit ist allerdings nur eine der Stationen geöffnet.

Sie steht in der Brünner Straße vor der Tennishalle und wird vom Unternehmen Minessa Medical Deutschland betrieben. Unter www.schnell-coronatest.de lassen sich Termine reservieren. Kommen darf nur, wer keine Covid-19-Symptome hat. Die Kosten für einen Schnelltest liegen dort bei 32,90 Euro.

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Anmeldung per interner Telefonhotline

Die zweite Teststation hat der Landkreis Ludwigsburg zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund an der MHP-Arena eingerichtet. Geöffnet hat sie nur für bestimmte Gruppen. Dazu zählen:

• Behördenmitarbeiter, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste;

• außerdem Schüler, die in ihrer Klasse oder Kursstufe mit einem positiv Getesteten zu tun hatten, und Lehrer aller Klassenstufen.

• Erzieher der Kommunen haben zudem Anspruch auf einen Test, wenn sie von der Kommune angemeldet werden.

Betroffene können sich über eine interne Telefonhotline anmelden. Die entsprechende Nummer bekommen sie über das Landratsamt oder ihren Arbeitgeber. Warum eine solche Sonderbehandlung nötig ist, erklärt ein Sprecher des Landratsamts: „Mit der Teststation können wir diese Menschen schneller testen, als es bisher möglich war. Somit können sie bei einem negativen Ergebnis schnellstmöglich wieder zu ihrer Arbeit zurückkehren.“

Wie wird getestet?

Dabei ist ein Schnelltest, wie er an den neuen Corona-Teststationen angeboten wird, nicht mit den bisher weit verbreiteten PCR-Tests zu verwechseln. Letztere sind in der Regel mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, denn die von den Patienten genommenen Proben werden anschließend an ein Labor gesandt. Es kann Tage dauern, bis ein Testergebnis vorliegt. Experten schätzen die Tests dafür als äußerst zuverlässig ein.

An den Drive-in-Teststationen kommen dagegen sogenannte Antigen-Tests zum Einsatz. Sie liefern Ergebnisse bereits nach 15 bis 30 Minuten. Der Grund: Antigen-Tests suchen nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Die Konsequenz ist, dass sie eine Coronavirus-Infektion im frühen oder späten Stadium nicht absolut zuverlässig erkennen.

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Wenn ein Patient allerdings gerade sehr ansteckend ist, liefern die Schnelltests ein relativ sicheres Ergebnis. Wer einen positiven Schnelltest hat, sollte sich dementsprechend rasch in Quarantäne begeben und einen PCR-Test folgen lassen. Auf der anderen Seite ist ein negativer Antigen-Test keine Garantie dafür, nicht infiziert zu sein.