Amazon ist bislang einer der Profiteure der Corona-Krise. Foto: dpa/Holger Hollemann

Um die lokalen Buchhändler zu schützen, fordern einige Politiker und Initiativen in Frankreich zum Boykott von Amazon auf. Der Handel ist einer der am stärksten betroffenen Branchen des neuerlichen Lockdown.

Pairs - In Frankreich gibt es unter dem neuen Lockdown verschiedene Initiativen und Boykottaufrufe, nicht bei dem US-Versandhändler Amazon zu bestellen. Die Regierung kündigte am Donnerstag an, unabhängigen Buchhändlern wegen der Zwangsschließung ihrer Läden die Versandkosten zu ersetzen. Dies solle es kleinen Händlern ermöglichen, „mit großen Internetplattformen“ in Konkurrenz zu treten, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire nach mehrtägigen Protesten der Buchhändler.

Die Supermarktkette um Intermarché und Netto kündigte eine „solidarische“ Initiative an, damit Buchhändler und andere von der Schließung betroffene Einzelhändler ihre Produkte dort verkaufen können. Nicht alle kleinen Geschäfte seien in der Lage, über das Internet zu verkaufen, sagte der Intermarché-Vorsitzende Thierry Cotillard der Nachrichtenagentur AFP.

Zuvor hatten verschiedene Politiker die Franzosen dazu aufgerufen, Amazon zu boykottieren. „Kaufen Sie nicht bei Amazon“, hatte etwa die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zu Wochenbeginn gefordert. „Amazon führt zum Tod unserer Buchhandlungen.“