Die Zahl der Intensivpatienten steigt wieder (Archivbild). Foto: dpa/Christoph Soeder

Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Zahl der auf Intensivstationen behandelten Patienten mit Corona deutlich erhöht. Derweil will Karl Lauterbach trotz der Kritik der Kassenärzte an den Bürgertests festhalten.

Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Patientinnen und Patienten mit Corona in Deutschland deutlich erhöht. Das geht aus dem am Donnerstagabend in Berlin veröffentlichten Wochenbericht zur Pandemielage des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach stieg die Zahl bundesweit in der vergangenen Woche stark und lag am Mittwoch bei 934. Am Mittwoch vergangener Woche waren es noch 780.

Insgesamt stieg laut RKI in der vergangenen Woche zugleich auch die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Patientinnen und Patienten mit schwereren Coronaverläufen, betroffen waren weiterhin vor allem ältere Menschen über 80 Jahre. 

Der Behörde zufolge gibt es zwar keine Hinweise darauf, dass die auch in Deutschland inzwischen längst dominierende Omikron-Variante des Virus gefährlicher wäre als frühere Varianten. Allerdings steigt allein durch die starke Zunahme an Infektionen auch die Zahl schwerer Verläufe.

Karl Lauterbach hält an den Bürgertests fest

Derweil will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) trotz der Kritik der Kassenärzte an den Corona-Bürgertests festhalten. „Die Tests werden bleiben und ab heute korrekt abgerechnet“, schrieb Lauterbach am Freitag auf Twitter. Sein Ministerium sei mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) „in konstruktiven Gesprächen zur Abrechnung der Bürgertests“. Die Tests seien „nicht sinnfrei, sondern helfen, dass Infizierte andere nicht anstecken“.

KBV-Chef Andreas Gassen hatte zuvor eine komplette Einstellung der Corona-Bürgertests gefordert. „Diese unsinnigen Tests müssen abgeschafft werden“, sagte er der „Bild“-Zeitung vom Freitag. „Sie sind viel zu teuer, der bürokratische Aufwand ist riesig und die epidemiologische Aussagekraft ist Null.“

Tests seit Donnerstag für viele kostenpflichtig

In einem Brief an Lauterbach kündigten die Kassenärztlichen Vereinigungen laut „Bild“ und anderen Medien an, dass sie fortan keine Corona-Bürgertests mehr „abrechnen und auszahlen können“. Sie könnten „nicht verantworten, sehenden Auges Auszahlungen auf Abrechnungen zu leisten, deren Richtigkeit sie nicht ansatzweise prüfen können“.

Die bislang für alle Menschen kostenlosen Bürgertests gibt es seit Donnerstag nur noch eingeschränkt. Im Normalfall muss nun eine Selbstbeteiligung von drei Euro gezahlt werden. Gratis-Tests gibt es noch für bestimmte Gruppen, etwa Kinder bis fünf Jahre, Schwangere in den ersten drei Monaten sowie Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher