In Gütersloh werden Bewohner nach dem Ausbruch in einem Tönnies-Schlachthof auf Covid-19-Infektionen getestet. Foto: dpa/Jonas Güttler

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen ist wieder gestiegen. Vor allem der massive Corona-Ausbruch beim Fleischwerk von Tönnies wirkt sich auf die Zahlen aus.

Berlin - Die Zahl der neuregistrierten Corona-Infektionen binnen 24 Stunden ist in Deutschland auf 687 Fälle gestiegen - und lag damit über den Werten der vergangenen Tage. Wie das Robert Koch-Institut am frühen Samstagmorgen meldete (Datenstand 27.06., 0.00 Uhr), haben sich damit seit Beginn der Corona-Krise 193.243 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt.

8954 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben vom Samstag in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Etwa 177.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

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Im besonders stark betroffenen Kreis Gütersloh lag die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage trotz Abwärtstendenz weiter deutlich über der entscheidenden Marke von 50. Demnach war der Kreis Gütersloh der einzige Kreis in Deutschland oberhalb dieses Wertes.

Nach den RKI-Daten von Samstag gab es im Kreis Gütersloh 164,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen - am Freitag hatte der Wert bei 177,7 Fällen gelegen, am Dienstag laut Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen sogar bei 270,2. Hintergrund ist der massive Corona-Ausbruch beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

Im benachbarten Kreis Warendorf war der Wert schon am Freitag mit 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen unter die Marke von 50 gefallen. Nach den Daten von Samstag sackte sie nun auf 19,8 Fälle ab. In beiden Kreisen gilt ein regionaler Lockdown.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 27. Juni, 0 Uhr, bei 0,62 (Vortag: 0,57). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 27.6., 0.00 Uhr, auf 0,83 (Vortag: 1,02). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.