Die Bauwirtschaft im Südwesten ist nach eigenen Angaben leistungsbereit – trotz Corona. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In der Corona-Pandemie stellt sich die Politik zum Glück an die Seite der kleinen Unternehmen, kommentiert Yannik Buhl. Die große Koalition hat gezeigt, dass sie in Krisenzeiten schnell vernünftige Entscheidungen treffen kann.

Stuttgart - In der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie, die die Welt derzeit erlebt, kommt es für Unternehmen in Deutschland tatsächlich auf jeden Tag an. Doch es sind nicht in erster Linie die großen Automobilkonzerne, die nun dringend Unterstützung brauchen – Daimler-Chef Ola Källenius hat Staatshilfen mit Verweis auf das reichlich vorhandene Geld schon abgelehnt. Es sind gerade kleine und kleinste Betriebe, denen die Mietkosten angesichts ausbleibender Kunden und Aufträge innerhalb kürzester Zeit über den Kopf wachsen können.

Große Erleichterung

Deshalb ist die wichtigste Nachricht in diesen Tagen, dass sich Bund und Land auf unbürokratische Soforthilfen geeinigt haben. Noch wichtiger ist, dass diese Hilfen schnell kommen und dass sie für alle Branchen gleichermaßen gelten. Schon von Mittwoch an können Kleinunternehmen, Selbstständige und Freiberufler die Hilfen beantragen. Sie sehen eine Unterstützung von mehreren tausend Euro für drei Monate vor. Damit können die Antragsteller sehr gut die Miete für sich und ihre Geschäftsräume und die eine oder andere Rechnung bezahlen.

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Die Verunsicherung war in den vergangenen Tagen groß. Besorgt hatten sich die Wirtschaftsverbände an die Politik gewandt. Und die große Koalition in Berlin – über die in den vergangenen Monaten mitunter geunkt wurde, sie stehe kurz vor ihrem Ende – zeigt, dass sie in Krisenzeiten in der Lage ist, schnelle, vernünftige und weitgehend bürokratiefreie Lösungen zu finden. Die Erleichterung darüber ist bei Freiberuflern, im Handwerk und auch bei Künstlern deutlich spürbar.

Land hat Hilfen ausgeweitet

Gemeinsam mit der Landesregierung hat der Bund also ein gutes Gesamtpaket für die Wirtschaft geschnürt. Das Land hat die Hilfen sogar noch ausgeweitet, so dass auch Unternehmen bis 50 Mitarbeitern profitieren können. Trotzdem kann es das nicht gewesen sein. Das Programm ist, was es ist – eine kurzfristige Soforthilfe. Sollte die Corona-Krise in drei Monaten abklingen, können Freiberufler und Handwerker rasch ihre Arbeit wieder aufnehmen. Dann könnte es jedoch sein, dass sich die Regierung um taumelnde deutsche Großkonzerne kümmern muss.