Ausgeflogen werden sollten mehr als hundert Menschen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas. Foto: dpa/Michael Kappeler

Die Region um die 11-Millionen-Metropole Wuhan in China ist besonders stark vom neuartigen Coronavirus betroffen. Nun ist das Bundeswehr-Flugzeug gestartet, das über 100 Menschen nach Deutschland zurückholen soll.

Wuhan - Ein Flugzeug der Luftwaffe zur Rückholung von Deutschen ist unterwegs in die vom neuartigen Coronavirus am stärksten betroffene chinesische Provinz Hubei. Die Maschine hob am Freitag gegen 12 Uhr vom Flughafen Köln-Wahn ab. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen mit dem Flug rund 130 Menschen zurückgeholt werden - rund 90 deutsche Staatsbürger und etwa 40 Angehörige mit anderer Staatsangehörigkeit. Die Rückkehrer werden am Samstagmittag in Deutschland erwartet.

Es gebe unter den Passagieren niemanden, der infiziert sei, und auch keine Verdachtsfälle, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag in Berlin. Die Teilnahme an dem Rückholflug ist freiwillig. Beim Hinflug sollen auf Bitten Chinas 10 000 Schutzanzüge mitgenommen werden, die vor Ort gebraucht würden, sagte Maas.

Das Virus breitet sich weiter aus

Das Virus breitet sich weiter aus. Die Infektionen und Todesfälle erlebten bis Freitag den größten Anstieg innerhalb eines Tages. Die Zahl der Patienten mit dem neuartigen Coronavirus in China kletterte um 1981 auf 9692, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Die Zahl der Toten stieg um 42 auf 213. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“. Die 190 Mitgliedsländer werden damit von der WHO empfohlene Krisenmaßnahmen untereinander koordinieren. In Deutschland bestätigte das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend einen fünften Fall.

Maas sagte, es habe auch Anfragen anderer Länder gegeben, ihre Bürger mit auszufliegen, es seien aber alle verfügbaren Plätze in der Bundeswehr-Maschine belegt. Auch die USA, Japan und andere Länder haben Staatsbürger aus Wuhan geholt oder planen Rückholaktionen.

Nach der Landung am Flughafen Frankfurt sollen die Passagiere für die Inkubationszeit von 14 Tagen in Quarantäne kommen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist dafür eine zentrale Unterbringung in einer Ausbildungskaserne auf dem Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz vorgesehen. Dieser liegt etwa 100 Kilometer vom Frankfurter Flughafen entfernt.