Im Sommer wie auf diesem Bild herrscht oft Hochbetrieb im Freibad Horn. Doch auch jetzt ist dort viel zu viel los. Foto: Stadtwerke Konstanz

Am See und am Rhein wird in teils großen Gruppen gefeiert – von Corona-Angst keine Spur. Jetzt greift der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt durch.

Konstanz - Die Stadt Konstanz hat Ansammlungen mit mehr als fünf Menschen im gesamten Stadtgebiet verboten. „Ich weiß, dass es schwerfällt, aber das Versammlungsverbot ist immer noch besser als eine Ausgangssperre, denn das würde bedeuten, dass auch alle Kinder nicht mehr vor die Tür dürften“, sagte der Oberbürgermeister Ulrich Burchardt (CDU) in einem via Twitter verbreiteten Video.

Zuwiderhandlungen könnten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Einzelne Familien seien von dem Verbot ausgenommen, ebenso notwendige Schlangenbildungen vor Geschäften und auf dem Wochenmarkt. Dort solle allerdings Abstand gehalten werden.

Die Liegewiese ist voll

Der OB reagierte damit auf die Situation am kostenlosen Freibad Hörnle und anderen Strandbädern der Stadt, wo am Mittwoch und Donnerstag Hochbetrieb herrschte. „Die Liegewiese ist voll, alle Beachvolleyballfelder sind belegt, am Seerhein wird eine Coronaparty an der anderen gefeiert“, berichtete ein Augenzeuge. Im Konstanzer Krankenhaus sei eine Gruppe von fünf Personen aufgetaucht und habe „den Test“ gefordert. Erst als das Personal die Polizei rief, seien sie gegangen.

Auch in Freiburg verzeichnete die Polizei zahlreiche Einsätze wegen kleinerer und größerer Privatpartys im öffentlichen Raum. Im Bereich des Präsidiums Ravensburg führte die Polizei 110 Kontrollen durch und sprach 80 Platzverweise meist an Jugendliche aus. Allerdings habe es keine groben Verstöße gegeben. Meist habe es sich um Kleingruppen gehandelt. „Das war ein guter Auftakt und es ist erfreulich, dass die Bürgerinnen und Bürger sich fast durchgängig einsichtig zeigen“, lobte der Polizeipräsident Uwe Stürmer.