Der Bund sitzt auf einem großen Vorrat von Atemschutzmasken. FDP-Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann will ihn an Schulen verschenken. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der liberale Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann findet es sinnlos, dass der Bund Schutzmasken hortet und unterbreitet einen Vorschlag.

Berlin - Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann (Wahlkreis Lörrach-Müllheim) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, die durch den Bund erworbenen und noch nicht verteilten Masken an Schulen zu verschenken, da dort Maskenpflicht bestehe. Es mache „schlichtweg keinen Sinn, die Masken zu horten, da viele Masken das Haltbarkeitsdatum bald überschreiten“, sagte Hoffmann unserer Zeitung. Der Steuerzahler habe die überzähligen Masken „sowieso schon bezahlt“. Hoffmann spricht von einer „Überproduktion durch überstürzte Lieferverträge“.

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85 Prozent der Schutzausrüstung kommt aus China

Der Abgeordnete bezieht sich auf die Beantwortung einer Anfrage der FDP-Bundestagfraktion, aus der hervorgeht, dass der Bund hat mehr als 1,3 Milliarden OP-Masken, über 876 Millionen FFP2-Masken und mehr als 2,7 Millionen FFP3-Masken erworben hat. Die Schutzausrüstung kam zu 85 Prozent aus China. Ein großer Teil der Masken ist aber nicht ausgeliefert worden.

Nur ein kleiner Teil der Masken ist ausgeliefert

Aus der Antwort der Bundesregierung, die unserer Zeitung vorliegt, geht hervor, dass von den über 1,3 Millionen OP-Masken bis zur 32. Kalenderwoche, also Anfang August, nur knapp 300 Millionen ausgeliefert worden sind, also rund 22 Prozent. Von 870 Millionen FFP2-Masken wurden nur knapp 130 Millionen ausgeliefert, rund 15 Prozent.

Seit Sommer wird nicht mehr verteilt

Von 2,8 Millionen FFP3-Masken wurden immerhin 2,2 Millionen ausgeliefert (78 Prozent). Von 1,7 Millionen Liter Desinfektionsmittel wurden 667 000 verteilt (40 Prozent). Seither finden keine Auslieferung mehr statt.