So viel steht fest: Masken schützen nicht vor einer Ansteckung. Foto: dpa/Felix Kästle

Die Provinz Lodi gilt als Schwerpunkt der Coronaausbreitung in Italien. In der deutschen Partnerstadt Konstanz herrscht Mitgefühl, aber auch ein wenig die Angst vor Ansteckung.

Konstanz - Wenn in den Nachrichten die Provinz Lodi in Norditalien als Schwerpunkt der momentanen Ausbreitung des Coronavirus genannt wird, dann lässt das vor allem die Menschen in Konstanz aufhorchen. Denn die Provinzhauptstadt gleichen Namens ist die Partnerstadt von Konstanz.

Am Bodensee hat man in den vergangenen Tagen ausgiebig Fasnacht gefeiert. Engere körperliche Kontakte, Umarmungen Küsse und das Trinken aus dem selben Glas sind da durchaus üblich – für einen Virus ideale Bedingungen zur Ausbreitung. In den Vorjahren haben auch regelmäßig Gäste aus Lodi an dieser größten Sause teilgenommen, die die schwäbisch-alemannische Fasnacht zu bieten hat. In diesem Jahr war dies offenbar nicht der Fall. Es habe keinen offiziellen Besuch aus Lodi gegeben, sagte ein Sprecher der Stadt.

Besuch aus dem Brexit-Land

Seit Lodi von der rechtsgerichteten Lega Nord regiert wird, ist der Kontakt zuletzt ohnehin ein wenig eingeschlafen. Auch Mario Böhler von der Narrengesellschaft Niederburg und Andreas Kaltenbach, der Zunftmeister der Blätzlebuben, wissen nichts von Besuch aus Norditalien. „Nur die Bürgermeisterin aus Richmond war hier“, sagte Kaltenbach. Doch das ist die englische Partnerstadt.

Anders als Teile der Provinz Lodi zählt die Stadt Lodi bisher auch nicht zur abgeriegelten „roten Zone“. Momentan gebe es in der norditalienischen Stadt erst einen offiziell bestätigten Coronafall. Besuche in Lodi seien gleichwohl gegenwärtig nicht geplant, sagte der Sprecher der Stadt Konstanz. Auch der Besuch des Konstanzer Gemeindevollzugsdienst zum „Tag der Polizei“, der am 20. März in Lodi geplant war, wurde verschoben. Der Blaulichttag sei – wie gegenwärtig alle anderen größeren Veranstaltungen in Lodi – abgesagt worden.