Ein Feuerwerk erhellt in Italiens Hauptstadt Rom das Koloseum in der Silvesternacht. Foto: dpa/Andrew Medichini

Ausgangssperre, Böllerverbot: Wegen der Pandemie ist Silvester in vielen Ländern der Welt viel ruhiger gewesen als sonst. An einigen Orten rund um den Globus war trotzdem etwas zu sehen.

Stuttgart - In vielen Ländern der Welt fielen die Silvesterfeiern wegen der Corona-Pandemie verhaltener aus als sonst. Nicht nur in Italien und Frankreich herrschten nächtliche Ausgangssperren. Viele Partys und Feuerwerke wurden abgesagt, darunter Festivitäten in Amsterdam, London und Rio de Janeiro.

In der italienischen Stadt Bergamo, die bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr besonders viele Tote zu beklagen hatte, war manchen gar nicht zum Feiern zumute. Die Verantwortlichen dort organisierten dann aber doch ein spezielles Event mit TV-Aufzeichnung, um das Coronavirus – oder besser das ganze Jahr 2020 – symbolisch zu verbrennen, wie es hieß.

Während das berühmte Pariser Feuerwerk in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfiel, kamen Elektro-Liebhaber auf ihre Kosten. Gleich zwei Stars inszenierten Shows vor der Kulisse von Pariser Wahrzeichen: Elektropop-Pionier Jean Michel Jarre (72) läutete das neue Jahr in einer virtuellen Notre-Dame-Kathedrale ein, Elektro-DJ David Guetta (53) beglückte seine Fans mit einer aufgezeichneten Musikshow vor dem Louvre.

Auch wegen der strengen Corona-Ausgangsbeschränkungen hat die Polizei in London bis zum Freitagmorgen keine besonderen Vorkommnisse aus der Neujahrsnacht gemeldet. Es sei „recht ruhig“ gewesen, sagte der Chef der Londoner Polizeigewerkschaft, Ken Marsh, der BBC. Mehrere spontane Versammlungen seien rasch aufgelöst worden. „Die Öffentlichkeit hat eingesehen, dass wir in einer ernsten Lage sind, und wir haben nicht die Menschenmengen gesehen, die wir befürchtet hatten.“

In Moskau gab es trotz Sperrstunde ein Feuerwerk am Kreml

In vielen Ländern begann das neue Jahr schon deutlich früher: Als weltweit Erste – bereits um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit – rutschten die Südsee-Inseln Samoa und Kiribati ins neue Jahr.

Eine Stunde später schossen in Neuseeland die Feuerwerkskörper in die Höhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern verzeichnete der Inselstaat im Südpazifik seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr. Daher fanden Musikfestivals und Feuerwerksshows ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder andere Einschränkungen statt.

Mit einem farbenprächtigen Feuerwerk samt Lasershow am höchsten Gebäude der Welt – dem Burdsch Chalifa – begrüßte Dubai das neue Jahr. In Moskau gab es trotz Corona-Sperrstunde ein großes Feuerwerk am Kreml. Bis 13 Uhr MEZ am 1. Januar dauert es, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Als letztes sind die Bakerinsel und die Howlandinsel im Pazifik dran. Stören dürfte sich daran niemand: Beide Inseln sind unbewohnt.