Die Inzidenz im Rems-Murr-Kreis ist zuletzt wieder leicht gesunken. Foto: Landratsamt

An den momentan mit Corona Infizierten haben die Reiserückkehrer einen signifikanten Anteil. Einige Zahlen aus Städten im Rems-Murr-Kreis überraschen.

Fellbach/Winnenden - Den Status als bestimmender Indikator für die Dynamik im Coronageschehen hat die Inzidenz, die Zahl der Neuansteckungen je 100 000 Menschen binnen einer Woche zwar verloren, ein Anhaltspunkt für die Tendenz ist sie trotz allem weiterhin. Im Rems-Murr-Kreis liegt die Zahl derzeit unverändert gegenüber dem Vortag bei 85, sie ist gegenüber dem Wochenbeginn leicht gesunken. Und das Niveau deutlich jenseits der 50, das im vergangenen Oktober bereits zu verschärften Einschränkungen führte, wird angesichts der inzwischen 55,8 Prozent komplett Geimpften im Kreis (Landesquote 60,0) als weit weniger dramatisch eingeschätzt.

Nur zwei Covid-Patienten in der Intensivstation

Auch angesichts hoher Ansteckungszahlen ist die Gefahr der Überlastung in den Intensivstationen der Krankenhäuser weniger groß. Derzeit – Stand 3. September – melden die Rems-Murr-Kliniken insgesamt 14 sogenannte Covid-19-Patienten. Zwei von ihnen werden auf der Intensivstation versorgt, einer wird beatmet.

Im momentanen Infektionsgeschehen hätten wohl die Reiserückkehrer „einen signifikanten Anteil“, heißt es seitens des Landratamtes, auch wenn dort diesbezüglich noch keine exakten Daten vorliegen. Bestätigt wir dies allerdings deutlich durch einige Zahlen, die in den Städten im Kreis dazu bereits gesammelt worden sind. In Fellbach etwa, so berichtet der stellvertretende Leiter der dortigen Ordnungsbehörde, Hans-Jürgen Meyer, seien momentan 67 Personen wegen positiver Testergebnisse in Quarantäne. „Wir können sicher sagen, dass davon 24 Personen aus dem Kosovo zurückgekehrt sind“ berichtet Meyer. Acht Infizierte kehrten laut der Fellbacher Statistik aus der Türkei zurück, vier aus Italien sowie je zwei aus Bosnien, Bulgarien, Griechenland und Kroatien. Mit 44 Fällen liegt damit in Fellbach der Anteil der Reiserückkehrer an den aktuell Infizierten bei etwa zwei Dritteln.

Winnenden: 15 Infizierte aus dem Kosovo

In Winnenden ist die Lage laut Pressesprecherin Emely Rehberger ähnlich. „Einreisen aus dem Ausland spielen eine sehr große Rolle. Dort seien – Stand 3. September – von 37 Infizierten in Quarantäne mindestens 20 Fälle auf Reiserückkehrer oder aus dem Ausland eingereiste zurückzuführen. Dies entspricht einem Anteil von 54 Prozent. Die Einreise dieser Infizierten erfolgte je einmal aus Bulgarien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina, zweimal aus Griechenland und in 15 Fällen aus dem Kosovo. Rehberger zur momentanen Hauptinfektionsquelle: „Mehr als 40 Prozent der Infizierten in Winnenden sind damit zuvor aus dem Kosovo eingereist.“ Dies schlägt sich in Winnenden auch in der Todesstatistik nieder. Die Zahl der Verstorbenen an oder mit Covid seit März 2020 hat sich dort aktuell von 30 auf 31 erhöht. „Die verstorbene Person war ebenfalls aus dem Kosovo zurückgekehrt.“