Die Maske gehört mittlerweile dazu. Der VBE fordert die Maskenpflicht auch an Grundschulen, zumindest in den Fluren. Foto: dpa/Marijan Murat

In der zweiten Schulwoche nach Ferienende ist für einige Schüler schon wieder Schluss mit dem Präsenzunterricht. Aktuell sind nach Angaben des Kultusministeriums 140 Klassen an 101 Standorten in Quarantäne, drei Schulen sind vorübergehend komplett dicht. Die Frage ist: Bleibt es dabei?

Stuttgart - Ursprünglich hatte man die Reiserückkehrer als potenzielle Corona-Problembären im Blick. Mittlerweile sind aber private Feiern der Ausgangspunkt für viele Corona-Lagen im Land – insbesondere an den Schulen. Wie berichtet, hat das beispielsweise in den Kreisen Reutlingen, Schwäbisch Hall und Rems-Murr dazu geführt, dass ganze Klassen und Kursstufen vorsorglich in Quarantäne geschickt werden mussten.

Landesweit sind nach Angaben des Kultusministeriums mittlerweile 140 Klassen an 101 Standorten in Quarantäne geschickt worden. Drei Schulen in Baden-Württemberg in Ulm, Friedrichshafen und Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) sind in der zweiten Woche nach Schulbeginn wieder komplett dicht und zum Fernunterricht zurückgekehrt. Im Südwesten gibt es nach Angaben des Ministeriums in diesem Schuljahr insgesamt rund 4500 Schulen mit 67 500 Klassen. Manche Städte wie etwa die Stadt Fellbach haben eigene Homepages eingerichtet, in der sie ihre Bürger über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Umfrage: Lehrer sind für Maskenpflicht

Der Lehrerverband für Bildung und Erziehung (VBE) hat mit Blick auf den Herbst und die steigenden Infektionszahlen die Einführung einer Maskenpflicht an allen Schulen für direkte Kontakte zwischen Lehrern und Schülern gefordert, also auch an Grundschulen. Der Verband hatte eine Umfrage unter 1200 Lehrern durchgeführt. 77 Prozent der Befragten hatten sich für eine Maskenpflicht auf den Fluren ausgesprochen, 73 Prozent befürworteten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im direkten Gespräch zwischen Lehrern und Schülern.

Das Kultusministerium verweist darauf, dass je nach Infektionsgeschehen eine Maskenpflicht zeitlich und regional begrenzt eingeführt werden könne. „Wir haben Vorsorge getroffen, um die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte angemessen zu schützen“, erklärt ein Sprecher. „Wir sind uns aber bewusst, dass ein verändertes Infektionsgeschehen auch zusätzliche Maßnahmen erfordert.“