Nach dem Ausbruch wurden alle Bewohner und alle Beschäftigten der Einrichtung auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Foto: dpa/Santi Palacios

Erneut ist es in einem Stuttgarter Altenheim zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Betroffen ist die größte Pflegeeinrichtung in der Stadt. Eine Bewohnerin ist verstorben.

Stuttgart - Immer häufiger kommt es auch in Altenheimen wieder zu Infektionen mit dem Coronavirus. Der jüngste Ausbruch ist im Haus St. Monika im Stadtteil Neugereut aufgetreten. In der Einrichtung der Caritas, mit 226 Plätzen Stuttgarts größtes Pflegeheim, wurden bisher 18 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 16 Beschäftigte positiv getestet. Sieben Betroffene werden im Krankenhaus behandelt, eine Bewohnerin ist verstorben.

Täglich Temperaturkontrollen

Zu dem Ausbruch sei es „trotz strengster Hygienemaßnahmen“ gekommen, teilte die Caritas mit. „Seit März führen wir bei allen Mitarbeitern, Bewohner und Besuchern eine tägliche Temperaturkontrolle durch, um Infektionen frühzeitig erkennen zu können“, erklärte Uta Metzdorf, die Bereichsleiterin Altenhilfe. Wie das Virus trotz dieser und weiterer Maßnahmen ins Haus gelangen konnte, sei nicht bekannt. Mit dem Gesundheitsamt habe man Vorkehrungen getroffen, „um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern“. So wurden die beiden betroffenen Stockwerke unter Quarantäne gestellt und flächendeckende Tests für Bewohner und Beschäftigte vorgenommen. Laut Caritas stehen nur noch wenige Testergebnisse aus. Derzeit ist das ganze Haus für Besucher geschlossen, von Donnerstag an ist in den nicht betroffenen Wohnbereichen wieder ein Besucher pro Tag zulässig. 40 der rund 150 Beschäftigten fallen wegen Krankheit oder Quarantäne in dem Heim zurzeit aus.

Lob für die Träger

Beim Gesundheitsamt beobachte man „immer mehr Fälle von Infektionen und auch Todesfälle in den Heimen“, erklärte Amtsleiter Stefan Ehehalt. „Aktuell gibt es 101 aktive Fälle in 20 Heimen, allein am gestrigen Tag 19 neue Fälle.“ Dennoch stellte Ehehalt fest: „Die Träger leisten viel zum Schutz der Mitarbeiter und Bewohner, sie senken damit das Risiko“. Die Infektionen auf Null zurückzufahren, sei „in der Pflege ausgeschlossen“.

Es ist nicht der erste größere Corona-Ausbruch in einem Stuttgarter Pflegeheim in den vergangenen Wochen. In einer anderen großen Einrichtung verzeichnete man sogar 49 Infizierte, 31 Bewohner und 18 Mitarbeiter.