Jubilar ohne Feier: Die Ausstellung zu Friedrich Hölderlins 250. Geburtstag in dieser Woche bleibt geschlossen. Foto: /Horst Rudel

Das Deutsche Literaturarchiv macht dicht. Die Eröffnung der Ausstellung zum Hölderlin-Jubiläum wird vertagt. Auch das Stuttgarter Literaturhaus schließt bis auf weiteres, das für diese Woche geplante Sehnsuchts-Festival fällt aus.

Stuttgart - Es hätte der Höhepunkt der Hölderlinfeierlichkeiten zum 250. Geburtstag des Dichtersan diesem Freitag werden sollen: die große Ausstellung „Hölderlin, Celan und die Sprache der Poesie“ im Marbacher Literaturmuseum der Moderne. Zur Eröffnung hatte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigt. Doch nun folgt auch das Deutsche Literaturarchiv den Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus. Ab sofort bis zum 19. April werden sämtliche Einrichtungen einschließlich der Museen geschlossen, alle öffentlichen Veranstaltungen, Workshops und Führungen sind abgesagt. Aufgrund der Gefährdungslage nimmt auch das Collegienhaus bis auf weiteres keine neuen Gäste auf.

Die Eröffnung der Ausstellung Hölderlin-Celan-Ausstellung ist bis auf weiteres verschoben. Der Bundespräsident wird die Eröffnungsrede digital aufzeichnen, sie wird zu gegebener Zeit auf der Website zugänglich gemacht.

Sehnsucht nach Kultur

Auch das Literaturhaus hat bis zum 19. April sämtliche Veranstaltungen abgesagt. Ein Höhepunkt des Programms wäre am kommenden Wochenende eines jener Festivals gewesen, mit denen die Leiterin des Hauses, Stefanie Stegmann, immer wieder überregionales Aufsehen erregt: eine umfassende Recherche zum Thema Sehnsucht. Das mehrtägige, mit vielen glänzenden, internationalen Namen gespickte Programm muss vorerst ein Gegenstand der Sehnsucht bleiben. Wie das Literaturhaus mitteilt, soll versucht werden, den Veranstaltungsreigen im Herbst/Winter in das Programm einzuflechten. Ab diesem Montag soll ein kleines Überraschungs-Streamingpaket über die lesungsfreie Zeit hinwegtrösten.