In der Corona-Pandemie wurde vermehrt leichter Ausdauersport im Freien gemacht. Foto: dpa/Felix Kästle

Eine Studie von Gießener Sportsoziologen bringt Erkenntnisse über das Sportverhalten der Deutschen während der Pandemie. Dabei ist vor allem ein Unterschied bei der unter und über 30-Jährigen auszumachen.

Gießen - In der Corona-Pandemie haben die Deutschen, vor allem die über 30-Jährigen, sich insgesamt weniger bewegt. Das ist ein Ergebnis einer Studie von Gießener Sportsoziologen, wie die Universität am Donnerstag mitteilte. Viele hätten aber vermehrt leichten Ausdauersport im Freien wie Joggen oder Radfahren gemacht. Darüber hinaus habe jeder Sechste versucht, zu Hause mit Fitnessübungen wie Gymnastik, Krafttraining, Yoga oder Online-Fitnesskursen aktiv zu bleiben.

Die Wissenschaftler befragten in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 27. März bis zum 6. April Bürger ab 14 Jahren in einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage zu ihren Sportaktivitäten.

Sport ein guter Puffer bei Ärger oder Einsamkeit

Dabei zeigten sich der Studie zufolge drei Gruppen, die jeweils etwa ein Drittel der Bevölkerung umfassen: Die „Inaktiven“ waren weder vor noch während der Pandemie sportlich aktiv. Die „Aussteiger“ reduzierten ihre sportlichen Aktivitäten sehr stark. Den „Weiter Aktiven“ gelang es, ihr Sportpensum trotz Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufrecht zu erhalten oder sogar zu intensivieren.

Jüngere Menschen unter 30 Jahren reduzierten den Sport deutlich seltener als Ältere, berichtete der Sportsoziologe Michael Mutz. „Sport ist ein guter Puffer gegenüber Gefühlen wie Ärger und Einsamkeit und sollte deshalb während der Pandemie soweit wie möglich und im Einklang mit den geltenden Regeln beibehalten werden.“