Am Samstag fand auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart die achte Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen statt. Wir waren mit der Kamera vor Ort und haben mit Teilnehmern und Verantwortlichen der Polizei gesprochen.

Stuttgart - Tausende Demonstranten fanden am Samstag wieder ihren Weg auf den Cannstatter Wasen, wo die „8. Mahnwache Grundgesetz“ abgehalten wurde. Polizeisprecher Stefan Keilbach beschrieb die Stimmung im Videointerview als „friedlich“, auf dem Gelände hätte es keinerlei Vorkommnisse gegeben. Entlang der Mercedesstraße, gegenüber des Wasengeländes, bildete sich eine “Spontanversammlung“, nachdem Ordner weiteren Demonstranten den Zutritt zum eigentlichen Veranstaltungsort untersagt hatten.

Verantwortliche setzen Höchstgrenze für Demonstranten

Die Stadt Stuttgart hatte für die Demonstration gegen die Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus auf dem Wasengelände in Bad Cannstatt eine Teilnehmerhöchstgrenze von 5 000 Demonstranten erlassen. Eine Woche zuvor nahmen noch etwa 10 000 Menschen an der Corona-Demo teil. Initiator Michael Ballweg, Gründer der Protestbewegung „Querdenken 711“, hatte für diesen Samstag eigentlich 500 000 Teilnehmer angemeldet. Die Versammlungsbehörde fordert vom Veranstalter zudem 500 Ordner mit Mund-Nasen-Bedeckung, da sie zwangsläufig immer wieder den erforderlichen Mindestabstand unterschreiten würden.

Stadt vergrößert den Mindestabstand auf 2,5 Meter

Der Mindestabstand zwischen den Demonstranten wurde laut Versammlungsbehörde von 1,5 auf 2,5 Meter vergrößert, da bei „einer dreistündigen Versammlung keine statische Lage hergestellt werden kann“. Zusätzlich wurde das Bußgeld für eine Fahrt im öffentlichen Nahverkehr ohne den vorgeschriebenen Mund-und Nasenschutz auf 300 Euro erhöht. Zuvor lag die Straße zwischen 15 und 30 Euro. Bei der letzten Demonstration am 9. Mai habe man festgestellt, dass Teilnehmer ohne vorgeschriebene Maske in Bussen und Bahnen unterwegs waren, sagte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU).