Bei der Copa America siegte Brasilien 3:1 gegen Peru. Foto: dpa

Ohne Superstar Neymar hat sich Brasilien bei der Copa America seinen neunten Titel gesichert. Die Mannschaft von Nationaltrainer Tite setzte sich im Finale gegen Peru 3:1 durch.

Rio de Janeiro - Rekord-Weltmeister Brasilien ist auch ohne den angeschlagenen Superstar Neymar seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich bei der Copa America seinen neunten Titel gesichert. Die Mannschaft von Nationaltrainer Tite setzte sich im Finale gegen Peru 3:1 (2:1) durch und wurde anschließend im Fußball-Tempel Maracana in Rio de Janeiro für den ersten großen Triumph seit 2007 von den eigenen Fans gebührend gefeiert.

Everton (15.), Gabriel Jesus (45.+3) und Richarlison (90.) per Foulelfmeter trafen für die Selecao, die zum fünften Mal die Südamerika-Meisterschaft am heimischen Zuckerhut perfekt machte. Der frühere Bundesligaprofi Paolo Guerrero (44.) traf vom Elfmeterpunkt für den Underdog. 

„Es ist etwas sehr Besonderes, weil wir gemeinsam etwas aufgebaut haben“, sagte Kapitän Dani Alves nach dem insgesamt 40. Titel seiner Karriere.

Everton nutzt Gelegenheit zur Führung

Nach einer Viertelstunde nutzte der angeblich auch von Bayern München umworbene Everton auf Vorlage von Gabriel Jesus die erste gute Gelegenheit der Selecao zur Führung. Everton, einziger Spieler in der Startelf des Gastgebers, der in seiner Heimat sein Geld verdient, war ebenso wie Guerrero dreimal beim ältesten Nationenturnier der Welt erfolgreich. 

In der 24. Minute vergab Barca-Profi Philippe Coutinho nach einer scharfen Hereingabe des früheren Wolfsburgers Roberto Firmino vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena das mögliche 2:0 für den Favoriten. Auch in der Folgezeit blieben die Kanarienvögel am Drücker. 

Der früherer Hamburger und Münchner Guerrero konnte auf der Gegenseite im Gegensatz zu Firmino, der in der 36. Minute selbst noch eine gute Gelegenheit hatte, zunächst nur wenig ausrichten. Nachdem er in der 28. Minute zunächst mit einem harmlosen Kopfball auf sich aufmerksam gemacht hatte, blieb er kurz vor der Pause cool, als er einen von Thiago Silva verursachten Handelfmeter zum 1:1 nutzte.

Erster Gegentreffer nach neun Zu-Null-Spielen

Schiedsrichter Roberto Tobar aus Chile blieb nach Ansicht der Szene in der Review Area bei seiner Entscheidung, nach der sich der Videoassistent gemeldet hatte. Für Brasiliens Schlussmann Alisson war es nach zuletzt neun Zu-Null-Spielen der erste Gegentreffer in der regulären Spielzeit. Gabriel Jesus gab dann aber noch vor dem Halbzeitpfiff aus brasilianischer Sicht die passende Antwort. Firmino war erneut an der Vorbereitung beteiligt.

Nach der Pause hatten die Peruaner, die in der Vorrunde mit 0:5 gegen Brasilien untergegangen waren, Glück, dass Coutinho (51.) und Firmino (54.) jeweils das mögliche 3:1 verpassten. Nach einer Gelb-Roten Karte für Gabriel Jesus (70.) musste Brasilien dann aber bis zum Abpfiff noch kräftig zittern, ehe der eingewechslere Richarlison vom Punkt alles klar machte. Der ehemalige Frankfurter Carlos Zambrano hatte den Strafstoß verursacht.

Das Spiel um Platz drei hatte am Vortag Argentinien 2:1 gegen den entthronten Champion Chile gewonnen.