Die ehemaligen Teamkollegen bei Schalke 04: Julian Draxler (links) und Raúl waren gemeinsam für das Tor des Jahres 2013 verantwortlich. Foto: dpa

Schalke-Star Draxler erzielt in Co-Produktion mit Raúl das „Tor des Jahres 2013“ und kündigt sein Comeback für das Spiel in Leverkusen an. Manager Heldt und der Profi bestätigen Winter-Angebote.

Schalke-Star Draxler erzielt in Co-Produktion mit Raúl das „Tor des Jahres 2013“ und kündigt sein Comeback für das Spiel in Leverkusen an. Manager Heldt und der Profi bestätigen Winter-Angebote.

Gelsenkirchen - Julian Draxler erlebt zurzeit aufregende Tage. Erst wurde der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 für seine bemerkenswerte Co-Produktion mit Weltstar Raúl für das „Tor des Jahres 2013“ geehrt. Dann stellte er nach zweimonatiger Verletzungspause ein Comeback in der Fußball-Bundesliga in Aussicht. „Ich peile das Spiel gegen Leverkusen an, dass ich da wieder zurückkehren kann“, sagte der Nationalspieler dem TV-Sender Sky mit Blick auf das Duell am 15. Februar beim rheinischen Rivalen. 

Draxler fehlt dem Revierclub seit dem 11. Dezember, als er sich in der Champions League gegen den FC Basel eine Sehnenteilruptur im Oberschenkel zugezogen hatte. Auch das Trainingslager in Doha verpasste der von zahlreichen europäischen Spitzenclubs heftig umworbene Profi. Erstmals bestätigten Draxler und Schalke-Manager Horst Heldt, dass es in der Winterpause lukrative Angebote aus dem Ausland gab. Bis dato waren konkrete Offerten abgestritten worden.

„Ich wusste, wo die Wahrheit liegt. Deswegen hat mich das nicht verrückt gemacht. Fakt ist, dass bei Horst Heldt Anfragen auf dem Tisch lagen“, sagte Draxler, der in Gelsenkirchen noch einen Vertrag bis 2018 besitzt. Der Club habe alle Angebote abgelehnt. „Es zeigt die Wertschätzung, die ich in diesem Verein genieße, wenn diese Anfragen von Heldt abgelehnt werden, ohne dass ich gefragt werde.“

Schalkes Sportvorstand räumte nach dem 2:1 gegen Wolfsburg das konkrete Interesse eines Vereins kurz vor Ende der Transferfrist ein. „Am Donnerstag ist ein Angebot für Julian eingegangen. Aber so einen Transfer macht man nicht jeden Tag“, sagte Heldt, der den Interessenten abwimmelte und Draxler informierte. „Wir haben Julian klar unsere Meinung dazu gesagt: Dass wir es nicht machen.“

Seit Wochen ist ein möglicher Wechsel Draxlers in den Medien

Seit Wochen wurde über einen vorzeitigen Abschied des Riesentalents und gigantische Offerten vor allem aus England spekuliert. Besonders die große Vorliebe von Arsene Wenger für Draxler ist bekannt. Der Teammanager des FC Arsenal meldete sich am Freitag zum Transferschluss zu Wort und erklärte, dass Draxler nicht komme. „Die Draxler-Situation wurde von den Zeitungen kreiert, nicht von mir. Er wird bei Schalke bleiben“, meine der Trainer in London.

Heldt nannte den Absender des Angebots zwar nicht, aber er liege nördlich von Gelsenkirchen. „Obwohl es ein ordentliches Angebot war, war unser Denkprozess nicht sehr lang“, sagte Heldt. Er macht sich aber keine großen Illusionen, dass Draxler ewig im Verein zu halten ist. Schon im Sommer könnte er gegen die Zahlung einer festgeschriebenen Ablösesumme von 45,5 Millionen Euro seinen Heimatclub verlassen. „Wir sind realistisch genug zu wissen, dass irgendwann der Punkt kommen wird. Aber den sehe ich jetzt noch nicht und auch nicht unbedingt im Sommer“, sagte Heldt.

Vor der Partie gegen Wolfsburg war bekanntgeworden, dass Draxler und Ex-Teamkollege Raúl gemeinsam das Tor des Jahres erzielt haben. Bei der traditionellen Wahl der ARD-„Sportschau“ setzte sich das Duo mit dem Zauber-Tor vom 27. Juli 2013 in Gelsenkirchen beim Abschiedsspiel von Raúl durch. Damals bediente Draxler mit einer Weltklasse-Technik per Hacke den Spanier, der aus kurzer Distanz traf. „Das war die Magie von Raúl im Strafraum“, sagte Draxler schmunzelnd. Den Ball so zu Raúl zu spielen, habe er „aus der Situation heraus entschieden“. Nicht zuletzt solche Pässe, Tricks und Tore machen den Jung-Nationalspieler in ganz Europa begehrt.