Schauspieler Antonio Banderas wurde mit dem CineMerit Award beim Filmfest München ausgezeichnet. Zum Dank erinnerte er daran, dass sein Entdecker, Pedro Almodóvar, von Deutschland entdeckt wurde.

Und wieder hat es das Filmfest München geschafft, einen der sympathischsten Vertreter seiner Branche in die Isarmetropole zu locken: Schauspieler Antonio Banderas (58, "Leid und Herrlichkeit", Kinostart: 25. Juli) wurde am Samstagabend mit dem CineMerit Award ausgezeichnet.

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Auf dem roten Teppich

Der in Málaga, Spanien, geborene Künstler war zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nicole Kimpel (38) angereist. Mit im Gepäck hatte er den neuen Film von Regie-Star und Landsmann Pedro Almodóvar (69), "Leid und Herrlichkeit" ("Dolor y gloria"), für den Banderas bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2019 bereits als Bester Schauspieler ausgezeichnet worden war. Auf dem roten Teppich in München erklärte er der Nachrichtenagentur spot on news, was ihm der CineMerit Award für sein Lebenswerk bedeutet:

"Der Preis bringt einen dazu, die eigene Karriere zu reflektieren, er zeigt aber auch, dass du älter bist, als du denkst. Und wenn du zurückdenkst, sind da eine Menge Dinge, die du gemacht hast und viele Menschen, Gesichter, Kollegen, Situationen, Events... dass es Menschen gibt, die offenbar auch sehen, was du alles gemacht hast, das bedeutet mir sehr viel", erzählte Banderas.

Bevor er und Kimpel nach Zürich und dann nach Genf weiterreisen, werden sie noch ein bisschen Zeit in München verbringen. Wo genau, das wollte er natürlich nicht verraten. "Das ist ein Geheimnis", lachte er. Typisch bayerische Speisen wie Weißwurst oder Brezn habe er noch nicht gegessen, aber "ich werde es heute Abend ausprobieren", sagte Banderas. Deutsches Bier habe er dagegen schon getrunken, allerdings noch nicht in München, denn "ich bin zum ersten Mal hier".

Die Preisverleihung

Im großen Saal der Filmfest-Zentrale Gasteig wurde der Preis im Rahmen einer feierlichen Gala von Festival-Chefin Diana Iljine (54) - eigens in ein feurig-rotes, spanisch anmutendes Spitzenabendkleid gehüllt - überreicht. Zuvor hatte Regisseur Andreas Struck eine emotionale Laudatio gehalten und an die Bedeutung des Almodóvar-Banderas-Films "Das Gesetz der Begierde" (1987) für die LGBT-Community erinnert. Der Film war der erste, der mit dem Teddy Award der Berlinale ausgezeichnet worden war.

In seiner Dankesrede erinnerte sich Antonio Banderas dann an das erste Zusammentreffen mit Almodóvar: 1980 bei einem Treffen mit Künstlerfreunden; Banderas war damals noch am Theater. Almodóvar sei auffallend "lustig und interessant" gewesen. Als er die Gruppe wieder verließ, verabschiedete er sich von Banderas mit den Worten: "Du hast ein sehr romantisches Gesicht, du solltest Filme machen." Dann sei er gegangen - und ein damaliger Kumpel habe noch prophezeit: "Er [Almodóvar] wird nie einen Film machen..."

Doch es kam bekanntlich anders: "Heute Abend werden wir unseren achten gemeinsamen Film sehen und seinen 22.", freute sich Banderas und ergänzte, dass Almodóvar "die spanische Gesellschaft verändert" habe. Entdeckt worden sei er aber zuallererst von Deutschland. "Dafür sind wir beide sehr dankbar."

Ein Preis mit gutem Ruf

Der Ehrenpreis wird seit 1997 an herausragende Persönlichkeiten der Filmwelt vergeben. Im vergangenen Jahr hatten Festivalbesucher, Fans, Fotografen und Journalisten viel Freude an Emma Thompson (60, "Late Night") und Terry Gilliam (78, "The Man Who Killed Don Quixote"), 2017 wurde der nicht minder zugewandte Bryan Cranston (63, "Breaking Bad") geehrt...

Am Montag geht der zweite Ehrenpreis in diesem Jahr an den britischen Schauspieler und Filmemacher Ralph Fiennes (56, "Schindlers Liste", "Der englische Patient", "Brügge sehen... und sterben?", "Harry Potter") - und man darf gespannt sein, ob auch er sich einreiht, in die Liste der großen Sympathie- und Preisträger beim Münchner Filmfest.