Christine Lagarde soll Nachfolgerin von Mario Draghi an der Spitze der Europäischen Zentralbank werden. Foto: AFP

Die Französin und IWF-Chefin Christine Lagarde soll neue EZB-Präsidentin werden. Klaus-Dieter Oehler hält das für eine schwierige Wahl: Mit Lagarde rücke ein politischer Kopf an die Spitze der Notenbank, der Deutschlands geldpolitische Hoffnungen wohl enttäuschen wird.

Frankfurt - Der lange Gipfel der 28 europäischen Staats- und Regierungschefs brachte einige Überraschungen zustande. Dazu darf man auch die Nominierung der bisherigen Chefin des Internationalen WährungsfondsChristine Lagarde als Nachfolgerin von Mario Draghi an der Spitze der Europäischen Zentralbank zählen. Man könnte lange darüber diskutieren, ob es dem Proporz entspricht, dass schon wieder ein Franzose (genauer eine Französin) diesen Spitzenjob übernimmt. Schließlich hatte ihr Landsmann Jean-Claude Trichet von 2003 bis 2011 inne. Man kann auch darüber diskutieren, ob dies nun ein Erfolg für Emmanuel Macron, den französischen Staatspräsidenten, ist oder eine Niederlage für Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Bundesbankpräsident Jens Weidmann.