Am Nachmittag landete das Flugzeug, das normalerweise von der Weltraumbehörde ESA unter anderem für Astronautentraining und wissenschaftliche Tests genutzt wird, nach gut vierstündigem Flug (Symbolbild). Foto: Marcela Laskoski

„Völlig losgelöst von der Erde“ flog „Major Tom“ in einem Song einst durchs All. Der Stuttgarter Dj Le Shuuk nimmt sich das zu Herzen: Auf einer „Schwerelosigkeitsparty“ veröffentlichte er eine neue Single.

Frankfurt/Main - Mehr als 40 Prominente aus Sport, Musik und Showbusiness haben in einem speziell ausgebauten Airbus in Frankfurt eine Party in der Schwerelosigkeit gefeiert. Dabei gab es am Montag auch eine sportliche Pioniertat: Eintracht Frankfurts Fußballer Sébastien Haller schoss das erste Tor unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit.

„Es war recht einfach“, stapelte der Franzose nach seiner Rückkehr zum Frankfurter Flughafen tief. „Er hat gleich beim ersten Versuch das Tor gemacht - und dann gleich noch einen Fallrückzieher“, sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic, der sich nach eigenen Angaben während der ersten Sekunden in der Schwerelosigkeit „wie ein Punchingball“ fühlte. „Der Adler flog noch nie so hoch“, kommentierte der Frankfurter Sportdezernent Markus Frank (CDU) das Tor in Anspielung auf das Eintracht-Wappentier.

Tim Mälzer verließ als erster die Maschine

Am Nachmittag landete das Flugzeug, das normalerweise von der Weltraumbehörde ESA unter anderem für Astronautentraining und wissenschaftliche Tests genutzt wird, nach gut vierstündigem Flug. Als erster verließ TV-Koch Tim Mälzer die Maschine. „Ich hab mich noch nie so leicht gefühlt“, scherzte Mälzer. „Ich hatte ja Angst, dass ich als einziger am Boden bleibe. Schwerelosigkeit ist ein Geschenk für Menschen wie mich.“ In der Schwerelosigkeit habe er nicht nur ein Salatdressing im Schwebezustand zusammengerührt, sondern auch mit Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen geturnt. „Wir haben alle ein paar Saltos gemacht“, sagte Hambüchen.

Tatsächliche Schwerelosigkeit

Die tatsächliche Schwerelosigkeit während des Fluges dauerte allerdings jeweils nur wenige Momente und wurde mit speziellen, achterbahnartigen Flugmanövern, sogenannten Parabelflügen, erzeugt. DJ Le Shuuk, der vor dem Flug gestanden hatte, absolut kein Achterbahntyp zu sein, freute sich anschließend nicht nur über sportliche Leistungen, sondern auch über stabile Mägen an Bord des besonderen Flugzeugs: Keinem sei schlecht geworden. „Die leere Kotztüte ist mein Souvenir.“

Der Veranstalter Big City Beats ist spezialisiert auf Superlativ-Partys mit Zehntausenden Teilnehmern. Auch auf Kreuzfahrtschiffen und in Flugzeugen wurde schon gefeiert - im vergangenen Jahr erstmals beim „World Club Dome Zero Gravity“ in der Schwerelosigkeit. Auch dieser Partyflug an Bord eines umgebauten Airbus startete in Frankfurt. Die Einnahmen sollen nach Angaben der Organisatoren der ESA zur Finanzierung von Forschung zugute kommen.