Viorica Dancila ist aus dem Amt als Regierungschefin gejagt worden. Foto: AP/Darko Vojinovic

In Rumänien herrschen Chaos und Korruption. Eigentlich müsste die EU eingreifen, kommentiert Christian Gottschalk. Doch die hat offenbar keine Zeit.

Stuttgart - Wenn dieses Rumänien ein Land wäre, das irgendwo hinter den sieben Bergen läge, dann könnte man sich ja vielleicht darüber amüsieren, was dort geschieht. Darüber, dass die regierende Partei in gerade einmal drei Jahren drei Premiers und rund 100 Minister verbraucht hat. Darüber, dass der Parteichef wegen Korruption und Amtsmissbrauch hinter Gittern sitzt und ihm genehme Marionetten die Geschäfte führen. Doch Rumänien ist ein Teil der Europäischen Union – und es ist ein Armutszeugnis für die Gemeinschaft, dass dieses Land auch zwölf Jahre nach seinem Beitritt noch weit von dem entfernt ist, was eigentlich Standard sein sollte.