Das war ein hartes Stück Arbeit. Dank einer starken Schlussphase feiert der FC Schalke 04 mit dem 3:0 gegen Steaua Bukarest einen erfolgreichen Auftakt in der Champions League. Doch erst ein Duseltor bricht gegen lange Zeit starke Rumänen den Bann.

Gelsenkirchen - Mit der neuen Leitfigur Kevin-Prince Boateng hat der FC Schalke 04 den erhofften Auftaktsieg im Millionenspiel Champions League eingefahren. Atsuto Uchida (67.) mit einem Glücksschuss, Boateng (78.) und Julian Draxler (85.) erzielten am Mittwoch die Tore beim verdienten, wenngleich zu hoch ausgefallenen 3:0 (0:0) der Königsblauen im ersten Vorrundenspiel der Gruppe E gegen Steaua Bukarest. Drei Tage vor dem Liga-Klassiker gegen den FC Bayern München blieben die Schalker zum dritten Mal in Serie ohne Gegentor, machten vor 49.358 Zuschauern den angepeilten Dreier aber erst in der Schlussphase perfekt. Am 1. Oktober beim FC Basel soll nun nachgelegt werden.

„Wir sind überragend in die Champions League gestartet und haben vor allem wieder zu Null gespielt. Das freut mich wahnsinnig. Das 1:0 war ein Glückstor, aber sowas braucht man auch mal und damit war das Spiel gelaufen“, stellte Trainer Jens Keller erleichtert fest. Julian Draxler, der zwei Tage vor seinem 20. Geburtstag als Vorbereiter des 2:0 und Schütze des dritten Tores glänzte, meinte: „Es war nicht so leicht, wie es das Ergebnis widerspiegelt. Wir haben eine Menge Geduld mitgebracht, aber am Ende war es verdient.“

Boateng erwies sich auch bei seinem internationalen Einstand für Königsblau als echter „Leader“. Der 26-jährige Deutsch-Ghanaer, der in den Playoffs noch dem AC Mailand mit zwei Toren gegen Eindhoven den Weg in die Königsklasse geebnet hatte, wurde im Mittelfeld immer wieder als Anspielstation gesucht, fand aber ebenso wie seine Nebenleute zunächst keine Lücke in der Abwehr der geschickt verteidigenden Rumänen.

Der von vielen als lockere Auftakthürde angesehene rumänische Meister entpuppte sich mit seiner Defensivtaktik für Schalke lange Zeit als äußerst unbequemer Widersacher. Die vom früheren Bundesliga-Profi Laurentiu Reghecampf gut eingestellte Mannschaft zog sich von Beginn an weit zurück und machte die Räume vor dem eigenem Strafraum eng. Erst Uchida mit einem abgerutschten und von Torhüter Ciprian Tatarusanu total falsch eingeschätzten Flankenball brach Mitte der zweiten Halbzeit den Bann.

Von Bukarest war eine halbe Stunde lang so gut wie nichts zu sehen

Dabei hatten sich die klar spielbestimmenden Knappen früh erste Gelegenheiten erarbeitet. In der 9. Minute prüfte Adam Szalai Keeper Tatarusanu. Wenig später verhinderte der rumänische Schlussmann beim Kopfball von Boateng einen drohenden Rückstand (14.).

Von Bukarest war eine halbe Stunde lang in der Offensive so gut wie nichts zu sehen, dann hatte der bis dahin beschäftigungslose Timo Hildebrand im Schalker Tor bei einem Schuss von Cristian Tanase (31.) aus gut 20 Metern die erste Gelegenheit sich auszuzeichnen. Dieser Warnschuss beeindruckte die Schalker, die vorübergehend völlig den Faden verloren, sichtlich.

Das Geduldsspiel mit wenigen spielerischen Höhepunkten setzte sich nach der Pause fort. In der 51. Minute segelte eine Freistoßflanke von Dennis Aogo am Tor der Rumänen vorbei, auf der Gegenseite verhinderten Hildebrand und Uchida im Verbund das drohende 0:1 (54.). Nach einer Stunde wurden die Gäste frecher und brachten Schalke sogar mehrfach in echte Bedrängnis. Bei einem Schuss von Adrian Popa aus spitzem Winkel (61.) fehlte nicht viel zur Führung für Steaua.

Doch Fortuna war mit den Schalkern im Bunde: Bei der Flanke von Uchida, der im 27. Europacup-Spiel erstmals traf, griff Tatarusanu daneben. Schließlich machte auch Boateng aus spitzem Winkel wieder seinen Treffer, Draxler besorgte gegen eine resignierende Steaua-Mannschaft den Rest.