Pep Guardiola hofft, dass Gladbach ihm keine Sorgen bereitet. Foto: AFP

Borussia Mönchengladbach startet in der Champions League gleich mal mit einem Knallerspiel. Die Westdeutschen treten bei Manchester City an. Dort gibt es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Stuttgart - Borussia Gladbach hat nichts zu verlieren. Mit dieser Einstellung tritt die Mannschaft von Trainer André Schubert in der Champions League bei Manchester City an. Was soll zum Auftakt der Gruppenphase auch schon passieren: Entweder sorgen die Gladbacher für eine Überraschung und trotzen dem schier übermächtigen Gegner einen oder sogar drei Punkte ab. Es kann aber auch zum Debakel führen. Selbst dann ist für die Fohlen ja noch längst nicht alles aus.

Also: Mund abwischen, auf den Platz gehen und das Gefühl genießen, dass man im Prinzip völlig befreit aufspielen kann. Der Druck liegt bei den Engländern, die vor der Saison auf eine abartige Shopping-Tour gegangen sind. Satte 121 Millionen Euro hat Man-City für neue Spieler auf den Tisch geknallt, je 30 Millionen kosteten die Neuzugänge aus der Fußball-Bundesliga, Leroy Sané vom FC Schalke und Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund. Macht nix. „Wir versuchen grundsätzlich mutig zu sein, und wir werden Spaß daran haben uns mit den Besten zu messen“, gibt Gladbachs Coach Schubert die Marschroute aus für das schwere Spiel in Manchester.

City fühlt sich stark

Allerdings kommen die Gastgeber mit gestählter Brust auf den Platz. Die ersten vier Saisonspiele hat ManCity gewonnen. Zuletzt mit 2:1 sogar das Prestigeduell gegen Manchester United. Die Gladbacher kommen dagegen mit dem Ausweis auf die Insel, beim Aufsteiger SC Freiburg mit 1:3 verloren zu haben. Der Motor stottert in der Bundesliga noch. Aber gerade solche Ausnahmespiele wie das gegen City können unheimliche Kräfte freisetzen. Auf dieser Bühne wollen sich die Gladbacher zeigen, ihren Marktwert steigern und sie können sich ins Gedächtnis rufen als eine Mannschaft, die es schaffte, ein großes Starensemble zu ärgern. „Wir haben vor keiner Mannschaft Angst“, sagt denn auch Gladbachs Stürmer Raffael und spricht damit stellvertretend für seine Kollegen. Die Truppe will die Chance nutzen, etwas Großes zu schaffen. „Wir werden immer mit dem Gefühl auf den Platz gehen, dass wir mehr Bock haben zu gewinnen, als Angst, etwas zu verlieren“, sagt derweil der Trainer Schubert.

Schafft Gladbach das Wunder von Manchester? Oder machen Peps Männer mit dem Bundesligisten kurzen Prozess? Auf alle Fälle wird der Trainer seine Mannschaft ebenso hoch motiviert auf den Platz schicken. Denn beim FC Bayern schaffte es der Katalane nicht, die Champions League zu gewinnen. Und wegen nichts anderem übt ein Trainer wie er seinen Beruf überhaupt erst aus. Er will der Beste sein, ganz nach oben, hinauf auf den Fußball-Gipfel. Der erste kleine Stolperstein auf dem Weg dahin könnten Schuberts Jungs aus Gladbach sein. Aus Sicht der Westdeutschen stirbt zumindest die Hoffnung zuletzt.