Cem Özdemir teilt ein Bild der zersprungenen Scheibe seines Hauses auf Twitter. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Erst Morddrohungen, jetzt eine kaputte Scheibe: Das Haus des Ex-Grünen-Chefs Cem Özdemir ist vermutlich absichtlich mit einem Stein beworfen worden, wie der Politiker via Twitter mitteilt.

Berlin/Stuttgart - Das Haus des früheren Grünen-Parteichefs Cem Özdemir ist nach Angaben des Politikers mit einem Stein beworfen worden. „Ein Stein wurde gegen unsere Haustür geworfen. Die Botschaft galt wohl mir“, twitterte der 53-jährige Bundestagsabgeordnete am Montagabend und fügte ein Foto einer zersprungenen Glasscheibe an. Weiter schrieb er: „Ich werde weiterhin und überall dort lautstark meine Stimme erheben, wo andere Stimmen verstummen sollen. „Wer nichts waget, der darf nichts hoffen“, wusste schon unser Schiller.“

Erst Anfang November hatten Özdemir und seine Parteikollegin Claudia Roth Morddrohungen mutmaßlicher Rechtsextremisten erhalten.

Wo sich der Steinwurf ereignete, blieb zunächst unklar. Özdemir ist als Bundestagsabgeordneter oft in Berlin, seinen Wahlkreis hat er in Stuttgart. Die Polizei in Berlin konnte den Vorfall zunächst nicht bestätigen, wollte sich aber zu einem späteren Zeitpunkt dazu äußern.

Zuspruch von Bär und Chebli

Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin im Bundeskanzleramt für Digitalisierung, reagierte auf Özdemirs Tweet und schrieb: „Lieber Cem. Wir haben noch viel zu tun. Alles Liebe Deiner Familie!“

Die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli, schrieb auf Twitter: „Ich finde es stark, dass Du darüber sprichst und weiter machst. Aber genau so muss es sein: keinen Millimeter den Hetzern, Hatern, Faschisten, Nazis, Extremisten und allen Antidemokraten.“