Wollen die Südwest-CDU stark machen: Landeschef Thomas Strobl und Generalsekretär Manuel Hagel. Foto: dpa

Die Südwest-CDU bereitet sich in Sindelfingen auf dem Parteitag auf den Bundestagswahlkampf vor. Bei manchen Themen wäre es besser zu schweigen als sie schönzureden, kommentiert Maria Wetzel.

Sindelfingen - Pessimisten beklagen, dass ihr Glas schon halb leer ist, Optimisten freuen sich, dass sie noch ein halbes vor sich haben. Bei ihrem Parteitag in Sindelfingen setzt die Südwest-CDU auf positives Denken und grenzt sich ab von Nörglern und Miesmachern: dazu zählt sie neben den „Populisten von links und rechts“ auch die Sozialdemokraten, die ständig soziale Gerechtigkeit einforderten und die Erfolge der vergangenen Jahre plötzlich schlechtredeten. Und die Grünen, die die Bürger in allem bevormunden wollten.

Dass die SPD durch ihren Spitzenkandidaten Martin Schulz Aufwind bekommen hat und gleichzeitig CDU-interne Kritiker öffentlichkeitswirksam gegen die Kanzlerin wettern, bringt die CDU zunehmend in Nöte. Sie sucht nach guten Botschaften, um ihre eigenen Reihen zu schließen und um Wähler und vor allem Wählerinnen anzusprechen. So rühmt sich die Südwest-CDU, dass 33 ihrer 60 Listenplätze für die Bundestagswahl mit Frauen besetzt sind. Das klingt erst einmal gut. Dumm ist nur, dass bei der CDU in Baden-Württemberg die Landesliste die Ersatzbank ist – denn noch gewinnt sie meist alle Direktmandate in den Wahlkreisen: Auf diesen 38 aussichtsreichen Plätzen in der ersten Reihe kandidieren allerdings nur drei Frauen. Manchmal wäre es besser, einfach zu schweigen statt schönzureden.