Thomas Strobl kommt nicht zum Bundestreffen der Werteunion. Foto: dpa

Gerade in Baden-Württemberg müsse die CDU ihr konservatives Profil schärfen, verlangt Holger Kappel von der Werteunion. So könne sie den Grünen Paroli bieten. Er bedauert, dass Thomas Strobl nicht zum Bundestreffen kommt.

Stuttgart - Die Werteunion, der konservative Kreis der CDU, stimmt bereits auf die Landtagswahl in Baden-Württemberg im Jahr 2021 ein. „„Gerade der Landes-CDU tut eine Stärkung des konservativen Profils gut, um sich stark gegenüber dem Koalitionspartner abzugrenzen und eigene Positionen zu erarbeiten und umzusetzen“, erklärt Holger Kappel, der jetzt für zwei weitere Jahre als Landesvorsitzender bestätigt wurde.

In den Landtagswahlkampf werde sich die Werteunion aktiv einmischen, kündigte Kappel an. Ihre Schwerpunktthemen seien dabei innere Sicherheit, Wohnungsbau, Bildung sowie „ökonomisch und ökologisch vertretbarer Umweltschutz, der sich deutlich von der Ein-Themen-Partei der Grünen abgrenzt.“ Dabei dürfe nicht „Ideologie im Mittelpunkt stehen, sondern die Lebenswirklichkeit der Bürger“, so Kappel. Er erwartet, dass die Mitglieder der CDU im Land stärker einbezogen werden „und somit nicht nur die Meinung von wenigen Mandatsträgern im Mittelpunkt steht.“

Wichtig sei, dass die CDU aus den Wahlniederlagen der vergangenen Monate gelernt habe und mit einem starken Programm in den Wahlkampf gehe. „Die Bürger wollen, dass die CDU eine Vision vertritt und nicht aus Kalkül möglicher Koalitionen inhaltslos bleibt.“

Bedauern über Strobls Absage

Kappel bedauerte, dass Thomas Strobl, der Vorsitzende der CDU Baden-Württemberg, nicht am Bundestreffen der Werteunion an diesem Samstag teilnehmen wird. Strobl hatte seine Absage damit begründet, dass die Werteunion vor der Veranstaltung den Fokus ausschließlich auf Personalfragen wie die Zukunft von Kanzlerin Angela Merkel gelegt habe. Auch das Thema Urwahl ist laut Kappel ein Grund für die Absage gewesen. Er rät, dass die CDU „das Thema Urwahl grundsätzlich angeht“, wie er unserer Zeitung sagte.

Die Werteunion ist ein Zusammenschluss der konservativen Initiativen in der CDU. Sie entstand 2017, nach eigenen Angaben „unter dem Eindruck der Großen Koalition und dem einhergehenden Linksruck“.

Ziel ist es, konservative und wirtschaftsliberale Kräfte stärker zu vernetzen. In Baden-Württemberg hat die Werteunion 300 Mitglieder. Sie habe damit ihre Mitgliederzahl in zwei Jahren versechsfacht, erklärte Kappel.