Das Geno-Gebäude gehört künftig zur Uni Hohenheim. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Büros, Seminarräume und Wohnheimplätze: durch den Erwerb des Areals der Geno-Akademie kann die Uni Hohenheim ihren Campus erweitern und ihre Forschung zu Big Data bündeln.

Stuttgart - Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) veräußert den Birkacher Standort seiner Akademie und verlagert ihn samt den 40 Arbeitsplätzen nach Karlsruhe. Das ermöglicht nun der Uni Hohenheim, ihren Campus zu erweitern und ihre Forschung im Bereich Big Data auf dem BWGV-Areal an der Steckfeldstraße zu bündeln. Zudem richtet das Studierendenwerk dort ein Wohnheim mit 50 Plätzen ein.

Das zusammenhängende Areal der Geno-Akademie grenzt unmittelbar an den Hohenheimer Unicampus. Es teilt sich die Adressen Steckfeldstraße 2 und 4 sowie Welfenstraße 80. Das bisher als Tagungszentrum mit Gästehaus genutzte Areal umfasst rund 8300 Quadratmeter Gebäudefläche. Dazu gehören auch Büros, Besprechungs- und Seminarräume sowie Lagerräume.

Immobilie „ein Glücksfall für Hohenheim“

Für die Uni Hohenheim sei die Immobilie ein ausgesprochener Glücksfall, so der Unirektor Stephan Dabbert: „Diese strategische Investition ermöglicht es, ein besonders zukunftsträchtiges Forschungsgebiet auszubauen.“ An dem neuen Standort sollen Professoren aus allen drei Fakultäten unterkommen, die sich quer über die Disziplinen mit dem Thema Big Data und Computersimulationen beschäftigen. Das seien etwa Forschungen zum Klimawandel, zur Gesundheitsökonomie, zur Bioinformatik oder zu Züchtungen, erläuterte der Hohenheimer Unisprecher Florian Klebs. „Die Initiative dazu kam aus der Professorenschaft.“

Man wolle dabei aber den Exzellenzforschern der Uni Stuttgart zur Simulationstechnik keine Konkurrenz machen, betont Klebs. „Entscheidend sind dabei die mathematischen und statistischen Methoden sowie die darauf basierenden Algorithmen“, so Dabbert. Bereits bisher hätten Hohenheimer Forscher dabei mit dem Höchstleistungsrechenzentrum der Uni Stuttgart zusammengearbeitet.

Gästehaus dient künftig als Studentenwohnheim

Das Gästehaus in der Welfenstraße 80 wird vom Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim übernommen. Nach der Sanierung sollen 50 neue Wohnheimplätze zum Wintersemester 2018/19 entstehen. Somit sei ein Ausgleich für die Räume in der Bauernschule geschaffen, wo der Mietvertrag auslaufe.

Auch bei der BWGV ist man zufrieden, dass sich in dem offenen, bundesweiten Bieterverfahren das Land, die Uni Hohenheim und das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim durchgesetzt haben und so der Standort weiter für Bildung und Forschung genutzt werde, so BWGV-Präsident Roman Glaser. Bis Ende 2017 soll der Betrieb der Akademie in Hohenheim weiterlaufen. Danach verlagert der BWGV seine Bildungsaktivitäten komplett nach Karlsruhe, wo er schon eine Akademie betreibt. Seine Verwaltung bündelt der Verband im Geno-Haus an der Heilbronner Straße in Stuttgart.