Seit FMO die Linien 826 und 828 betreibt, häufen sich Beschwerden. Foto: Malte Klein

Seit dem Betreiberwechsel auf Linien zwischen L.-E., Steinenbronn und Waldenbuch läuft es nicht mehr rund. Nach harscher Kritik von Fahrgästen und aus der Lokalpolitik steuert das Busunternehmen FMO nun gegen, weist aber auch Vorwürfe von sich.

Filder/Schönbuch - Die Firma Friedrich-Müller-Omnibus (FMO) hat die Vorwürfe aufgearbeitet, von denen im Verwaltungsausschuss von Steinenbronn am Dienstag die Rede war (unsere Zeitung berichtete). Am Freitag nahm nun ein Firmensprecher dazu Stellung. Er räumt Probleme ein und verspricht Besserung.

Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember betreibt die Bahn-Tochter FMO die Buslinien 826 (Tübingen-Waldenbuch-Leinfelden) und 828 (Tübingen-Waldenbuch-Flughafen Stuttgart) sowie 760 (Waldenbuch-Böblingen). Seitdem berichten Nutzer von Problemen im Busverkehr.

Am Dienstag hatte der Steinenbronner Ordnungsamtsleiter Simon Römmich gesagt, dass er mehrere Stunden pro Woche Kundenbeschwerden bearbeitet und sie an FMO weiterleitet. Dabei gehe es um Fahrer, die die Strecken nicht kennen, unfreundlich seien und kein Deutsch sprächen. Außerdem seien Busse verspätet oder kommen nicht. Am Dienstag sei ein Junge mit einem Roller aus dem Bus verwiesen worden und der Fahrer ohne ihn abgefahren.

Der Verkehrsraum Böblingen sei komplex

Der FMO-Sprecher sagte, dass diese Vorwürfe gerade geklärt würden. Wenn es sich so zugetragen habe, „entspricht das nicht unseren Vorstellungen von Kundenorientierung.“ Die Aussage, dass das Fahrpersonal grundsätzlich unfreundlich sei, „können wir so nicht stehen lassen“. Dass es Probleme mit der Streckenkunde gebe, bestätigt der Sprecher. Der Verkehrsraum Böblingen sei sehr komplex. Gerade in der Anfangsphase habe es Probleme gegeben und gebe es vielleicht noch immer. „Wo es Probleme gibt, steuern wir gezielt nach und haben hierfür eigens einen Mitarbeiter eingestellt, der die Kollegen vor Ort überprüft.“ Ein Großteil der Fahrer habe nicht die Muttersprache Deutsch, spreche diese aber mehr als ausreichend. „Bei den Mitarbeitern, bei denen das nicht der Fall ist, steuern wir gezielt nach.“

VVS-Sprecherin erläutert Zeitverlust

Das tue FMO auch bei nicht ausreichenden Kapazitäten. „Nach unseren Beobachtungen vor Ort gab es in den ersten Wochen an der ein oder anderen Stelle große Probleme“, sagt der Sprecher. Es habe sich viel verbessert und FMO werde weiterhin für Abhilfe sorgen. Mit Vertragsstrafen müsse FMO nicht rechnen. Denn der Busverkehr sei eigenwirtschaftlich und zuschussfrei.

Auf die Pünktlichkeit geht Ulrike Weissinger, eine Sprecherin des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS), ein: Die Fahrten könnten ab 6.43 Uhr von Waldenbuch nach Leinfelden wegen Staus, vielen Passagieren und dem Ticketverkauf verspätet sein. „Die Busse verlieren zwischen Waldenbuch und Goldäcker laut Trackingsystem drei Minuten und weitere vier Minuten zwischen der Eselsmühle oder dem Riedweg und der Ankunft“, sagt Weissinger.

Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel (Grüne) hat derweil wegen der Busprobleme an das DB-Hauptstadtbüro geschrieben: „Ich bitte Sie, auf das Unternehmen einzuwirken, die Probleme abzustellen“, heißt es in seinem Schreiben.