Die Drohne vom Typ „Heron TP“ kann mit Waffen bestückt werden. Foto: dpa

Die Bundeswehr will einem Medienbericht zufolge offenbar erstmals in bewaffnungsfähige Drohnen investieren. Die Modelle aus Israel sollen über mehrere Jahre geleast werden.

München - Die Bundeswehr will einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge für mindestens 900 Millionen Euro bewaffnungsfähige Kampfdrohnen des Typs Heron TP anschaffen. Eine entsprechende Vorlage liege dem Haushaltsausschuss des Bundestags seit dieser Woche vor, berichtete die Zeitung am Dienstag auf ihrer Internetseite. Die Drohnen israelischer Herkunft sollen demnach über eine Laufzeit von neun Jahren geleast werden.

Die Bundeswehr würde damit erstmals über ein Drohnen-Modell verfügen, das mit entsprechender Ausstattung auch als Waffe eingesetzt werden kann. Allerdings wird die Bewaffnung dem Bericht zufolge nicht mit beauftragt. Darüber solle „erst nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung“ gesondert entschieden werden, heißt es der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge in den Unterlagen. Bisher setzt die Bundeswehr in Afghanistan und Mali Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron 1 ein, die allerdings nach Auffassung des Verteidigungsministeriums mittlerweile „am unteren Leistungsspektrum“ anzusiedeln seien, heißt es in dem Bericht. Neuere Modelle auf dem Markt seien nur noch in bewaffnungsfähiger Ausführung zu haben. Die SPD stand der Anschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen bislang skeptisch gegenüber.