Über die Landesliste schafft Nils Schmid den Sprung in den Bundestag. Foto: privat

Der 44-jährige SPD-Politiker folgt im Wahlkreis Nürtingen auf Rainer Arnold. Über die Landesliste schafft er mit 19 Prozent der Erststimmen den Einzug in den Bundestag. Der SPD-Kandidatin Regina Rapp gelingt im Wahlkreis Esslingen mit 19,2 Prozent ein Achtungserfolg.

Esslingen/Nürtingen - Nils Schmid ist im Wahlkreis Nürtingen der Sprung in den Bundestag geglückt – obwohl er mit 19 Prozent der Erststimmen deutlich gegen Michael Hennrich, seinen Widersacher von der CDU (39,4 Prozent), unterlegen ist. Aber Platz sechs auf der SPD-Landesliste macht den Umzug nach Berlin möglich. Nach Rainer Arnold wieder im Bundestag vertreten zu sein, „ist ganz wichtig für die SPD im Kreis Esslingen und deren Arbeit“, erklärte Schmid, der am Wahlabend zu Gast im Berliner Studio des Südwestrundfunks ist. Er werde aber nicht gleich in der Bundeshauptstadt bleiben, denn am Montagabend stehe noch eine Sitzung des Landesvorstands in Stuttgart an.

Schmid begrüßt Absage an eine große Koalition

Der 44-Jährige beschönigt nicht, dass das Wahlergebnis für die Genossen eine „schlimme Schlappe“ sei. Die Große Koalition mit der CDU sei „gut für Deutschland, aber schlecht für die SPD“ gewesen. Die gute Arbeit sei nicht honoriert worden. Folgerichtig sei es „bei dem Ergebnis klar“, nicht noch einmal eine Große Koalition mit der CDU einzugehen. „Wir brauchen eine starke Opposition, sonst werden die Ränder noch stärker“, befürchtet Schmid.

Viel zu jubeln gibt es am Wahlabend in der Gaststätte Vier Peh in der Esslinger Flandernstraße nicht. Dennoch brandet kurz Beifall auf, als Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern schon kurz nach der ARD-Prognose einer großen Koalition mit der CDU eine Absage erteilt. Regina Rapp, die SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis Esslingen sieht’s wie ihre Parteifreunde im Vier Peh. Sie sei „sehr froh über diese klare Aussage“. Die große Koalition sei „ausgepresst wie eine Zitrone“, sie sehe keine Anknüpfungspunkte mehr.

Achtungserfolg für Regina Rapp

Dass es für Regina Rapp schier unmöglich war, in den Bundestag zu kommen, war der SPD-Kandidatin klar. Dennoch habe sie um jede Stimme gekämpft. Aus Überzeugung, sagt sie, denn „die soziale Grundausrichtung der SPD müsste weltweit einen größeren Stellenwert haben“. Die Kandidatur habe ihr großen Spaß bereitet. „Mir wird morgen auch was fehlen“, erklärt sie am Wahlabend. Ihr eigenes Abschneiden – sie hat 19,2 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Esslingen geholt – empfinde sie als „Achtungserfolg“. Schließlich sei sie als absolute „No-Name-Kandidatin“ angetreten und habe sich erst bekannt machen müssen. Dass sie dann noch als letzte SPD-Kandidatin im Land nominiert worden sei, habe die Sache nicht einfacher gemacht.

Hier geht es zum Wahlergebnis in Esslingen.