Karin Maag und Stefan Kaufmann ziehen wieder in den Bundestagswahlkampf. Die Entscheidung fiel in Degerloch in einer Versammlung mit scharfen Corona-Schutzmaßnahmen. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Für die Abgeordnete Karin Maag war es eine Zitterpartie. Spätnachts stand dann aber fest, dass sie – wie auch Stefan Kaufmann im anderen Stuttgarter Wahlkreis – wieder antreten kann. Maag konnte einen Herausforderer abwehren.

Stuttgart - Die Stuttgarter CDU wird mit Stefan Kaufmann und erneut auch wieder mit Karin Maag in den Bundestagswahlkampf im September 2021 ziehen. Am Freitagabend hat die Partei die beiden amtierenden Bundestagsabgeordneten als ihre Kandidaten für die beiden Stuttgarter Wahlkreise nominiert. Das Ergebnis stand vollumfänglich erst gegen 23 Uhr fest – sechs Stunden nach dem Auftakt im SSB-Veranstaltungszentrum in Degerloch.

Kaufmann erhielt in der anderthalbstündigen Wahlkreiskonferenz für den Wahlkreis Stuttgart I (südliches Stadtgebiet) 78 von 82 gültigen Stimmen. Vier Stimmen entfielen auf seinen spontan angetretenen Mitbewerber, den Dauerbewerber Ulrich Raisch, der zuletzt auch OB-Kandidat der CDU in Stuttgart hatte werden wollen, aber unterlegen war. Kaufmann sagte, er wolle das Direktmandat in seinem Wahlkreis im kommenden Jahr zum vierten Mal gewinnen und freue sich auf den Wahlkampf.

Fraktionschef Kotz unterstützt den Herausforderer

Karin Maag, die seit 2009 Abgeordnete im Wahlkreis Stuttgart II (nördliches Stadtgebiet) ist, setzte sich in der folgenden, rund dreistündigen Wahlkreiskonferenz für den anderen Wahlkreis durch. Der Juristin, früher in der Landtagsverwaltung und zuvor Büroleiterin des damaligen Stuttgarter Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster, wurde die erneute Nominierung von Maximilian Mörseburg streitig gemacht. Der stellvertretende Fraktionschef der CDU im Stuttgarter Gemeinderat und CDU-Bezirksgruppenvorsitzende in Botnang fand aber nicht genügend Unterstützung. Er holte 89 von insgesamt 194 abgegebenen und gültigen Stimmen. Auf Maag entfielen 104. Die Mitbewerberin Julia Reznitcaia, Kreisvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), erhielt eine Stimme. Mörseburg soll hinter den Kulissen vor allem von der Bezirksgruppe Bad Cannstatt unterstützt worden sein. Für Maag sprachen sich ihre Vorgängerin als Bundestagsabgeordnete, Erika Reinhardt, sowie Altoberbürgermeister Schuster aus. Für Mörseburg argumentierte Alexander Kotz, der Fraktionschef im Gemeinderat.