Daheim ausfüllen ist bequem und sicher – das gefällt vielen Wahlberechtigten. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Rekordzahl von Anträgen lässt eine Briefwahlquote von mehr als 55 Prozent erwarten. Deswegen hat das Stuttgarter Wahlamt viele Briefwahlbezirke gebildet, in denen Stimmen ausgezählt werden.

Stuttgart - In der Landeshauptstadt können bei der Bundestagswahl an diesem Sonntag rund 370 750 Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden, wie sich das Parlament zusammensetzt – und dadurch mittelbar die Regierungsbildung beeinflussen. Bis Freitagmittag hatten auch schon 172 534 Stuttgarter Briefwahl beantragt. Die Zahl von knapp 173 000 Briefwahlwilligen sei ein klares Anzeichen dafür, dass die Briefwahlquote über 55 Prozent liegen werde, sagte Uwe Dreizler, zuständiger Abteilungsleiter für Wahlen im Statistischen Amt der Stadt.

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Damit erreicht der seit Jahren zunehmende Briefwahlanteil ein neues Hoch, nachdem schon bei der Landtagswahl im März 52,8 Prozent erreicht worden waren, also gut jede(r) zweite Wahlberechtigte das Kreuzchen auf dem Stimmzettel nicht am Wahlsonntag in einem der Wahllokale gemacht hatte. Der Trend ging schon lang nach oben, die Coronapandemie hat dann in Stuttgart erstmals bei der OB-Wahl im November 2020 für einen zusätzlichen Schub gesorgt. Daheim zu wählen, gilt offenbar vielen nicht nur als bequemer, sondern auch als sicherer.

In Stuttgart gibt es 260 Wahllokale

Wer bei dieser Bundestagswahl noch nicht gewählt hat, kann das am Sonntag in seinem Wahllokal in der Nähe der Wohnung tun – und soll dabei einen Mund- und Nasen-Schutz tragen, wenn nicht gesundheitliche Gründe zwingend dagegensprechen. In Stuttgart gibt es zwei Bundestagswahlkreise und insgesamt 260 Wahllokale, untergebracht in 188 Gebäuden, von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Jeweils ein Wahlhelfer achtet auf Einhaltung von Abständen und Einhaltung der Hygieneauflagen. Neben den 260 Wahllokalen gibt es dort auch 260 Briefwahlbezirke. In der früheren Stadtkämmerei nahe des Rathauses wird am Sonntagabend für 23 Wahlbezirke ausgezählt, getrennt nach Stadtbezirken. Dort liegen dann die Stimmen vor, die am Samstag und Sonntag abgegeben wurden. Das Wahlamt stützt sich auf das eigene Personal und 3300 freiwillige Wahlhelfer.