Paul Drux (beim Wurf) weiß: Handball ist der beste Sport der Welt. Auch wenn er kein einziges Schweißband trägt... Foto: Getty

Erinnern Sie sich? An die Handball-WM? Als unser Sport in aller Munde war? Nein? Dachten wir uns. Daher erinnert unser Autor zum Bundesligastart gerne noch einmal daran, warum Handball in seinen Augen der geilste Sport der Welt ist. Und es eben auch bleibt...

Stuttgart - Rückblickend wirkt es beinahe surreal. Handball, der harte, für viele Geschmäcker zu harte Randsport, war für drei bis vier Wochen in aller Munde. Da schrieben die Zeitungen tagtäglich Geschichten über Nationalspieler, den Bundestrainer, den Welthandball – und ich durfte einer erstaunlich interessierten Leserschaft mitteilen, was unseren Sport auszeichnet und warum Handball eben der geilste Sport der Welt ist.

Das war im Januar 2019, es war Handball-WM im eigenen Land. Alle fieberten mit – es gab sogar zahlreiche selbsterklärte Bundestrainer, die alles besser wussten als DHB-Coach Christian Prokop (der zugegebenermaßen zuvor nur bedingt durch Erfolge mit dem A-Kader aufgefallen war). Wer als Handballer abends in eine Kneipe ging, musste sich auf einmal mit Menschen über seine Nationalmannschaft unterhalten, die zuvor eher den Eindruck vermittelt hatten, dass sich die Sportwelt nur um große Fußball-Arenen und einen mit sich selbst kämpfenden Club aus Bad Cannstatt drehe.

Bundesliga: offen, dramatisch, hochklassig

Gefühlt der einzige, der mit der WM nichts mehr zu tun haben wollte, war Außenspieler Tobias Reichmann. Sie erinnern sich? „Tschausen Ihr Banausen“ und so weiter... Nein? Das hatten wir befürchtet. Denn sieben Monate später hat man den Eindruck, als sei alles vorbei und vergessen. Am Donnerstag beginnt die Handball-Bundesliga. Spannend, offen, dramatisch, hochklassig – man muss kein Prophet sein, um ein enges Meisterschaftsrennen vorauszusagen. Nur, es scheint außerhalb unseres Sports wieder kaum mehr einen zu interessieren.

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König Fußball über alles – im TV, in den Zeitungen, in den Kolumnen des World Wide Webs. Eigentlich auch angenehm: Schließlich werden wir außerhalb unserer Hallen nur noch selten von Ersatz-Bundestrainern auf unseren Sport angesprochen und müssen uns nicht mehr für Thesen rechtfertigen („Bitter, dass wir bei der WM schlecht aussehen werden“), die wir Monate vor der Weltmeisterschaft nach dem zweiten Bier aufgestellt hatten.

Wir können auch ohne Millionenpublikum

Aber glauben Sie mir: Auch ohne Millionen-Publikum geht nichts über den Handball-Sport. Das beweisen hunderttausende Handballer Woche für Woche von der Kreis- bis in die Bundesliga – es ist und bleibt der geilste Sport der Welt. Dafür gibt es weit mehr als die 15 Gründe in der Bildergalerie. Und wenn Sie mir das nicht glauben, verweise ich gerne auf Tobias Reichmann...