Mark Uth (l) und Bremens Marco Friedlb kämpfen um den Ball. Foto: dpa/Guido Kirchner

Für Schalke-Trainer Wagner wird es nach der erneuten Niederlage eng. 1:3 verlieren die Königsblauen zu Hause gegen Werder Bremen. Auch für den FSV Mainz 05 läuft es nach dem Spielerstreik sportlich schlecht. An der Tabellenspitze dagegen gibt es eine Überraschung.

Berlin  - Eine Woche nach dem 0:8 beim FC Bayern hat der FC Schalke 04 auch das Krisen-Duell mit Werder Bremen verloren. Im eigenen Stadion unterlagen die Königsblauen am Samstagabend den Norddeutschen mit 1:3 (0:2). Seit 18 Spielen und acht Monaten wartet der Tabellenletzte nun auf einen Sieg - Trainer David Wagner droht schon nach dem zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga die Beurlaubung. An der Tabellenspitze steht zumindest vorübergehend der FC Augsburg nach dem 2:0 (1:0) gegen Vize-Meister Borussia Dortmund.

Im Top-Duell des zweiten Spieltages trennten sich Bayer Leverkusen und RB Leipzig 1:1 (1:1). Drei Tage nach dem spektakulären Spielerstreik verlor der FSV Mainz 05 zu Hause gegen Aufsteiger VfB Stuttgart 1:4 (1:1). Borussia Mönchengladbach kam gegen den 1. FC Union Berlin nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus, Neuling Arminia Bielefeld feierte im ersten Erstliga-Heimspiel seit elf Jahren einen späten 1:0 (0:0)-Sieg gegen den 1. FC Köln.

Erschreckend wenig Gegenwehr

Der deutsche Meister FC Bayern spielt nach dem Supercup-Sieg gegen den FC Sevilla am Sonntag bei 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr). Im zweiten Sonntagsspiel stehen sich der SC Freiburg und der VfL Wolfsburg (18.00 Uhr) gegenüber. Die Freiburger und die Münchner hatten ihre ersten Saisonspiele am vergangenen Wochenende jeweils gewonnen.

Die Schalker zeigten wie schon in der Vorwoche erschreckend wenig Gegenwehr. Mit drei Toren schoss der überragende Niclas Füllkrug (22./37./59./Foulelfmeter) die Elf von Florian Kohfeldt zum Sieg. Mark Uth (90.+3) gelang lediglich ein wenig Kosmetik. Für Diskussionen sorgte Schalkes Abwehrspieler Ozan Kabak, der - von den Fernseh-Kameras eingefangen - in Richtung des am Boden liegenden Ludwig Augustinsson spuckte. „Das war Absicht, eine bewusste Aktion“, sagte Sky-Experte Lothar Matthäus. „Als Spieler angespuckt zu werden, ist das Schlimmste. Ich hoffe, dass er noch bestraft wird.“ In der 84. Minute sah Kabak wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

Trotz Torchancen keine Treffer

Im nachmittäglichen Spitzenspiel zwischen den beiden letztjährigen Champions-League-Teilnehmern Bayer Leverkusen und RB Leipzig entwickelte sich eine spektakuläre Anfangsphase. Emil Forsberg brachte die Gäste in Führung (14.), Kerem Demirbay gelang schnell der Ausgleich für die Leverkusener (20.). Sieben Minuten später erlebte Leipzigs norwegischer Neuzugang Alexander Sörloth sein Bundesliga-Debüt - früher als gedacht und zu diesem Zeitpunkt nicht freiwillig. Der 24-Jährige kam für den verletzten Yussuf Poulsen - Tore gelangen aber weder ihm noch anderen in der zweiten Hälfte.

In Augsburg schockten Felix Uduokhai (40.) und der Ex-Schalker Daniel Caligiuri (54.) den BVB, dem trotz deutlicher Überlegenheit und mehr Ballbesitz und Torchancen keine Treffer gelangen und der damit bereits am zweiten Spieltag einen überraschenden Rückschlag erlebte.

Unruhe bei den Mainzern

Die Mainzer gingen drei Tage nach dem aufsehenerregenden Spielerstreik zwar durch Robin Quaison in Führung (13.). Doch Silas Wamangituka (45.), Daniel Didavi (61.), Mateo Klimowicz (80.) und Sasa Kalajdzic (86.) drehten die Partie zugunsten der Schwaben. Die Gelb-Rote Karte gegen Pascal Stenzel (90.+1) konnten sie verschmerzen. Bei den Mainzern sah Moussa Niakhaté Gelb-Rot (77.). Nach der heftigen Niederlage dürfte sich damit die Unruhe bei den Mainzern und Trainer Achim Beierlorzer noch deutlich verstärken.

In Bielefeld schoss Joan Simun Edmundsson von den Färöer (78.) die Gastgeber zum Heimerfolg. Die Gladbacher dagegen verpassten drei Punkte. Der französische Torjäger Marcus Thuram schoss die Borussia bei seinem Startelf-Comeback nach längerer Verletzungspause zwar mit 1:0 in Führung (56.). Doch Unions Nico Schlotterbeck (79.) traf zum Ausgleich und vermieste Gladbachs Torwart Yann Sommer, der zum 200. Mal in der Bundesliga zwischen den Pfosten stand, das Jubiläum.