Wie geht es mit der Bundesliga und 2. Liga im Zuge der Corona-Krise weiter? Foto: imago images/foto2press/Oliver Zimmermann

Kann die Bundesliga ihren Spielbetrieb im Mai fortsetzen? An diesem Donnerstag hat DFL-Geschäftsführer Christian Seifert zu einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs Stellung bezogen.

Frankfurt/Main - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wäre grundsätzlich bereit für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga und 2. Liga – sofern die Politik dies ermöglicht. Das teilte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag mit.

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Seifert will sich indes nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL weiter nicht an Spekulationen über einen konkreten möglichen Fortsetzungstermin der Bundesliga beteiligen. „Wann dieser Zeitpunkt sein wird, darüber gab es einige Aussagen und viele Spekulationen. Für uns bleibt entscheidend, was die politisch Verantwortlichen beschließen“, sagte Seifert am Donnerstag. „Deshalb liegt es nicht an uns, einen Starttermin zu beschließen. Wenn es Tag X ist, werden wir bereit sein.“

Klare Begrenzung der Personenanzahl im Stadion

Zuletzt war unter anderem über den 9. Mai als möglichen Termin für einen Neustart diskutiert worden. Die beiden Spitzenpolitiker Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU) hatten diesen Termin ins Spiel gebracht. „Falls die Politik beschließt, am 9. Mai, dann werden wir am 9. Mai bereit sein“, sagte Seifert. „Wir haben heute keinen Zeitpunkt definiert, an dem die Bundesliga wieder spielen soll.“

Der DFL-Geschäftsführer räumte darüber hinaus ein, dass es bei den Fußballspielen nicht möglich sein werde, den Mindestabstand von anderthalb Metern zwischen den Spielern einzuhalten. Für das Drumherum der Bundesligaspiele würden die Abstandsregeln streng eingehalten. So sollten für die Bundesliga im Innenraum der Bundesligastadien nur 98 Menschen zugelassen werden, dazu 115 im Tribünenbereich und 109 im Außenbereich der Stadien. Für die 2. Liga seien 90 Menschen im Innenraum, 98 auf der Tribüne und maximal 82 Menschen im Außengelände zugelassen.

Vereine bekommen Geld von den Fernsehsendern

Die Fußballprofis sollen während der verbliebenen Saison regelmäßig getestet werden. Seifert ging auf Vorwürfe ein, damit würden Testkapazitäten für andere Menschen gebunden. Der Chef der Bundesligisten sagte, der Profifußball beanspruche nicht einmal 0,4 Prozent der vorhandenen Testkapazitäten. Sollte sich die Corona-Krise wieder verschärfen und sollte es zu Engpässen kommen, habe die nationale Gesundheit aber Vorrang. Die Fußballer würden dann auf Tests verzichten. „Wenn es erforderlich ist, dann wird der Profifußball aufhören zu testen, und dann wird er auch aufhören zu spielen.“

Die 36 Vereine der Bundesliga und 2. Liga bekommen zudem bald Geld von den Fernsehsendern. DFL-Chef Christian Seifert sagte, man habe mit fast allen Medienpartnern – allen voran dem Pay-TV-Sender Sky – Vereinbarungen erzielt, wonach bis spätestens Ende Juni Geld aus der ausstehenden Rate für die Übertragungsrechte fließen solle. Sollte die Saison nicht zu Ende gebracht werden können, müssten die Clubs die Gelder zumindest teilweise zurückzahlen.

Unterstützung für 3. Liga und Frauen-Bundesliga

Derweil will die DFL in der derzeitigen Coronavirus-Pandemie die 3. Liga und die Bundesliga der Frauen finanziell unterstützen. Seifert bestätigte am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung eine Zahlung von 7,5 Millionen Euro. „Diese Unterstützungszahlung ist an keine weitere Bedingung geknüpft. Das Präsidium dankt den Champions-League-Clubs für die Initiative zur Bereitstellung des Solidarfonds“, sagte Seifert.

Die vier Spitzenclubs FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen haben zu Beginn der Krise 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um bedrohten Clubs zu helfen. Die 3. Liga ist unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes organisiert und finanziell hart von der Corona-Krise getroffen. Unter den Clubs gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Saison fortgesetzt werden soll. Befürchtet wird eine Flut von Insolvenzen.