Nach einer turbulenten ersten Hälfte mit Chancen auf beiden Seiten wurde Stuttgart in der zweiten Halbzeit zur spielbestimmenden Mannschaft. Foto: dpa

Thomas Schneider krempelt seine Startelf gegenüber der jüngsten 0:3-Schlappe in Schalke auf vier Positionen um. Mit Erfolg. Die Schwaben siegen mit 4:2 über die Niedersachsen.

Thomas Schneider krempelte seine Startelf gegenüber der jüngsten 0:3-Schlappe in Schalke auf vier Positionen um. Mit Erfolg. Die Schwaben siegen mit 4:2 über die Niedersachsen.

Stuttgart -Hannover 96 kann seinen Auswärtsfluch einfach nicht überwinden. Die Niedersachsen verloren am Samstag auf gegnerischem Platz saisonübergreifend zum achten Mal in Serie. Indes feierte der VfB Stuttgart mit dem 4:2 (2:2) in der abwechslungsreichen Partie den ersten Erfolg nach zuletzt zwei Pleiten in der Fußball-Bundesliga. Martin Harnik (13. Minute), Vedad Ibisevic (32.), Ibrahima Traoré (52.) und Konstantin Rausch (84.) trafen vor 47 630 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena für die Schwaben. Artur Sobiech (28.) und Salif Sané (31.) waren für die Niedersachsen erfolgreich.

Thomas Schneider krempelte seine Startelf gegenüber der jüngsten 0:3-Schlappe in Schalke auf vier Positionen um. Gezwungenermaßen musste der VfB-Trainer kurzfristig auf den etatmäßigen Kapitän Christian Gentner wegen Knieproblemen verzichten. Statt mehr Schwung und Spielfreude zu zeigen, agierten die Stuttgarter zunächst ideenlos und unsortiert.

Hannover bestimmte in der ersten halben Stunde weitgehend das Geschehen und hatte eine Reihe guter Chancen, um in Führung zu gehen. Erst wurde Mame Diouf elfmeterverdächtig gestoppt (3.), dann klärte VfB-Mittelfeldmann Rani Khedira in letzter Sekunde (7.) vor zwei einschussbereiten Kontrahenten und schließlich scheiterte Diouf an VfB-Torhüter Sven Ulreich (10.). Völlig überraschend gingen die Schwaben dann durch Harnik nach Querpass von Timo Werner in Führung. Es war ihre erste Chance.

Danach ging es hin und her: Erst vergab Hannovers Artur Sobiech (24.), dann verhinderte sein Teamkollege Hiroki Sakai gegen Werner das mögliche 0:2 (25.). Sobiech nach einem Aussetzer von Daniel Schwaab erzielte den verdienten Ausgleich (28.). Sané nutzte einen Ulreich-Fehler per Kopf zum 2:1 für die Gäste (31.). Praktisch postwendend glückte Ibisevic per Flugkopfball der Ausgleich. Danach verhinderte Nationalkeeper Ron-Robert Zieler nach einem Heber von Werner den erneuten Rückstand (35.).

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Traoré sorgte nach einem Traumpass von Moritz Leitner für das Stuttgarter 3:2 (52.). Aber Hannover ließ sich dadurch nicht irritieren und marschierte weiter nach vorn. Allerdings hatte im Gegensatz zur ersten Halbzeit nun der VfB ein leichtes Übergewicht. Zweimal Harnik (57. und 64.) und Traoré (62.) konnten nach Kontern gute Chancen nicht nutzen. Die 96er waren indes nicht mehr so effektiv und gefährlich.

Rausch machte schließlich alles klar. Der Linksverteidiger krönte seine gute Leistung gegen seinen Ex-Club mit einem tollen Schlenzer mit dem Außenrist zum 4:2. Danach war der Widerstand der Hannoveraner endgültig gebrochen: Die siebte Auswärtspleite in dieser Runde war perfekt.