Der Themengarten der Region Stuttgart wird gerühmt für sein stilvolles Ambiente. Foto: Artismedia/Olaf Kühl

Bei der Leistungsschau der Gartenbetriebe auf der Buga in Heilbronn lag der Südwesten weit vorn: Viele hiesige Betriebe wurde für ihre Konzepte ausgezeichnet.

Heilbronn - Für Gärtner sind Bundesgartenschauen wie Olympia für Sportler. Man will dabei sein, aber auch gewinnen. Und was für Besucher das Schauen ist, ist für sie „das Begutachten der gärtnerischen Leistung. Wie viele Preise, Medaillen und Ehrenurkunden auf der Bundesgartenschau (Buga) in Heilbronn bereits verliehen wurden, lässt sich kaum beziffern – ein knappes Dutzend waren es allein im Wettbewerb „Landschaftsgärtnerischer Pflegewettbewerb und Themengärten“ des Verbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) und des Bundesverbandes BGL. Vier Auszeichnungen gingen an die „Gartenwelten“, die sich mit „Gärten der Regionen“ präsentierten.

Die für die Gartenwelten zuständige Landschaftsgärtnerin Cornelia Biegert erzählt, dass es den Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau aus Stuttgart so gut gefallen habe, dass sie am liebsten da geblieben wären. Ihre Arbeit hat sich jedenfalls gelohnt. Der Themengarten der Region Stuttgart erhielt die Große Medaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft – mit der Begründung, dass „formale, strenge Strukturen und moderne Baumaterialien mit einer absolut harmonischen Bepflanzung ein originelles und stilvolles Ambiente schaffen“, das auch von den Besuchern begeistert wahrgenommen werde. Tatsächlich waren die „Gartenwelten“, obwohl auf nur 800 Quadratmeter Fläche und recht kleinteilig angelegt, ein echter Publikumsmagnet.

Mehr grüne Antworten in den Städten

Die Auszeichnungen spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich Gartenbaubetriebe heute gegenüber sehen. Verbandspräsident Lutz von Wurmb sagte, der Klimawandel betreffe gerade auch Landschaftsgärtner, man brauche „mehr grüne Antworten in den Städten“. Um den Artenreichtum mit mehr Pflanzenvielfalt in den Gärten zu fördern, könne man schon mal in den Vorgärten anfangen.

Der Staatsehrenpreis in Gold des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ging an den Themengarten der Region Enz/Mühlacker für „die enorme Teamleistung“ und „ein außerordentlich stimmiges Konzept der Verbindung von Naturstein und Pflanzenverwendung“. Hier, wie auch in den übrigen Gärten, wurde auch eine Maßgabe für Nachhaltigkeit umgesetzt: Alle Steine stammen aus Baden-Württemberg.

Aus dem Land kamen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch die weiteren Preisträger wie die Bietigheimer Gartengestaltung GmbH (Staatsehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft) für die „hervorragende Pflege der Grünanlagen auf der Buga“.

Garten als Gegenpol zu einem medien- und technikbestimmten Dasein

Eine Grundidee der „Gartenwelten“ war es, Garten anders und zeitgemäß zu denken, dabei konventionelle Muster zu verlassen und dem Garten eine individuelle Note zu geben, ob als Nutzgarten, Privatgarten oder als öffentliches Grün.

Cornelia Biegert sieht den Garten als Gegenpol zu einem medien- und technikbestimmten Dasein, sozusagen als Erweiterung des Lebensraumes. Gartenplanung erhalte so eine neue Wichtigkeit, die Ansprüche an die Materialien und die Pflanzen würden deutlich vielfältiger und individueller. Die Gärten der „Gartenwelten“ boten so auch Anregungen für Stadtgrün mit besonderer Ästhetik: beispielsweise die Verwendung von Stauden und Gehölzen, die dem Klimawandel trotzen, oder Wassertische für die Stadt, die vor allem planschende Kinder begeisterten.