Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager bei Tripolis sind 44 Menschen ums Leben gekommen. Foto: dpa

Der Bürgerkrieg in Libyen entwickelt sich zum nationalen Selbstmord. Die internationale Diplomatie ist gelähmt, der UN-Sicherheitsrat zerstritten, analysiert Martin Gehlen.

Tunis - Libyen schlittert in ein Inferno, die Kriegsparteien legen sich keinerlei Zurückhaltung mehr auf. Sämtliche Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen sind gescheitert. General Khalifa Haftar, der seit drei Monaten versucht, Tripolis zu erobern, rief den totalen Luftkrieg gegen die libysche Hauptstadt aus. Erstes schreckliches Fanal dieser Eskalation war der Luftangriff auf ein Flüchtlingscamp, bei dem 44 Menschen starben. Dennoch konnte sich der UN-Weltsicherheitsrat – wie gewohnt – auch diesmal nicht darauf einigen, dieses Kriegsverbrechen einhellig zu verurteilen.