Idyllischer Ort im Nordschwarzwald: Bad Herrenalb Foto: Mauritius

Die Menschen von Bad Herrenalb haben sich für einen Landkreiswechsel nach Karlsruhe entschieden. Zu glauben, dass dadurch alles besser wird, ist allerdings naiv, kommentiert Nils Mayer.

Bad Herrenalb - Die Bürger in Bad Herrenalb haben entschieden: Sie wollen den Landkreis wechseln – von Calw nach Karlsruhe. Auch wenn das vorläufige Ergebnis mit 1872 Ja- und 1829 Nein-Stimmen knapp ausgefallen ist: Mit ihrem Votum haben die Menschen dem parteilosen Bürgermeister Norbert Mai den Auftrag gegeben, sich für ein entsprechendes Gesetz einzusetzen.

Zu glauben, dass die Situation in Bad Herrenalb allein durch einen Landkreiswechsel besser wird, ist allerdings naiv. Will sich die Kurstadt fortentwickeln, braucht es mehr. Sie muss attraktiver werden – für Unternehmen und auch für mehr Touristen. Die kleine Gartenschau, die dort im nächsten Jahr stattfindet, ist dabei eine Chance – man muss sie nur auch nutzen. Unabhängig davon, ob es zu einem Landkreiswechsel kommt oder nicht.

Am Ende obliegt die Entscheidung dem Landtag. Und die Abgeordneten sind gut beraten, genau abzuwägen, ob sie einem Gesetz zur Änderung des Gebiets eines Landkreises zustimmen. Denn käme ein solches, wäre auch weiteren Kommunen in Baden-Württemberg die Tür für einen Landkreiswechsel geöffnet. Und meist liegen einem solchen Bestreben doch mehr emotionale als rationale Argumente zugrunde – Bad Herrenalb ist da das beste Beispiel.

nils.mayer@stuttgarter-nachrichten.de