Für die einen ein Alptraum, für die anderen ein Traumfach: Mathematik ist zurzeit gefragt. Foto: dpa

Im Winnender Schuleinzugsgebiet ist das GBG bisher das einzige Gymnasium, das ein IMP-Profil haben wird. Das Land hofft auf Kooperationen mit anderen Schulen.

Winnenden - Für viele ist die Fächerkombination eine Horror-Vision, für einige Schüler dagegen ein Traum: Informatik, Mathematik, Physik – besser bekannt unter der Abkürzung IMP. Das Schulprofil ist zurzeit in aller Munde, am Winnender Georg-Büchner-Gymnasium wird es vom kommenden Schuljahr an Realität. Das hat der Gemeinderat jüngst auf Antrag der Schule einstimmig beschlossen. Im Winnender Einzugsgebiet ist es die erste Schule, die dieses Profilfach haben wird. Kosten kommen dadurch auf die Stadt, die für die Nachbarkommunen Standort für weiterführende Schulen ist, nicht zu. „Finanzielle Auswirkungen: keine“, stand unter der Beschlussvorlage.

Schulprofil in Raumschaft einmalig

Das Georg-Büchner-Gymnasum hat bereits einen Schwerpunkt im Bereich Informatik und Naturwissenschaften. Neben einem sprachlichen und einem bilingualen gibt es auch einen naturwissenschaftlichen Zug mit dem Profilfach Naturwissenschaft und Technik. „Informatikunterricht findet bereits heute in der Klasse 10 und den Jahrgangsstufen 1 und 2 kontinuierlich statt“, teilte das zuständige Amt für Schulen, Kultur und Sport dem Gemeinderat mit.

Zudem gebe es verschiedene Angebote im Bereich der Arbeitsgemeinschaften im Bereich Naturwissenschaften und Informatik. Unter anderem besteht eine MINT-AG, die sich mit der Programmierung eines 3D-Druckers auseinandersetzt. Die Abkürzung MINT steht für Unterrichtsfächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aufgrund dieser Angebote wurde dem Georg-Büchner-Gymnasium das Zertifikat MINT-Schule verliehen.

Das Interesse und die Nachfrage in der Schülerschaft nach einem entsprechenden Schulprofil als Alternative zur dritten Fremdsprache sei vorhanden. Dieses sei in den vergangenen Jahren immer mehr nachgefragt worden. Deshalb und wegen der zunehmenden Bedeutung einer guten MINT-Ausbildung, habe sich das Lehrerkollegium zur Einführung des Profilfaches entschlossen.

Durch die Einführung des IMP-Profils werde die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Profilen für Schüler im Winnender Raum noch größer. Das Land sehe auch die Möglichkeit einer Kooperation mit anderen Gymnasien wie dem Winnender Lessing-Gymnasium, das quasi in Sichtweite liegt. Zusätzliche Räume müssen für das Profil nicht eingerichtet werden, die EDV sei bereits vorhanden oder werde durch die anstehende Vernetzung aller Schulen der Stadt geschaffen.

Im Rems-Murr-Kreis haben bisher nur drei Schulen ein solches Profil, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit: die Gewerblichen Schulen Waiblingen, Schorndorf und Backnang. Vom Schorndorfer Burg-Gymnasium wurde ein Antrag gestellt, dem Waiblinger Staufer-Gymnasium liegt bereits die Zusage vor.

Und was besonders wichtig ist: die entsprechenden Lehrkräfte für die Fächerkombination sind am Georg-Büchner-Gymnasium bereits da. Informatik-Lehrer stünden im Land nicht in der Zahl zur Verfügung, wie sie gebraucht würden, sagte ein Kenner der Materie. „Informatiker gehen lieber in die frei Wirtschaft als ins Lehramt, da verdienen sie um einiges mehr.“

Gemeinderat beschließt einstimmig

Da es sich bei der Einrichtung eines neuen Profilfachs um eine schulorganisatorische Maßnahme handle, muss der Gemeinderat zustimmen. Dies erfolgte einstimmig. „Das ist ein stimmiges Angebot. Wir würden uns freuen, wenn das RP zustimmt“, sagte Hans-Dieter Baumgärtner (SPD).