Maria Riesch Foto: DPA

Mit einer Bronze-Medaille im Super-G feiert Maria Riesch schon am ersten Tag Triumphe.

Garmisch-Partenkirchen - Erst als ihre Dauerrivalin Lindsey Vonn geschlagen war, atmete Maria Riesch auf: Mit einer Bronze-Medaille im Super-G erwischte die Doppel-Olympiasiegerin beim Sieg der Österreicherin Elisabeth Görgl einen fast perfekten Start in die Heim-Weltmeisterschaft. „Ich glaube, mein Puls war höher, als ich selber gefahren bin“, sagte Riesch am Dienstag, nachdem die Amerikanerin Vonn fernab der Edelmetallränge ins Ziel gekommen war.

„Ich hatte es fast schon abgehakt, umso größer ist jetzt die Erleichterung.“ Auf Siegerin Görgl betrug Rieschs Rückstand nur 21/100 Sekunden, Silber holte Julia Mancuso aus den USA. Die Oberstdorferin Gina Stechert knallte bei einem Sturz auf der eisigen Kandahar-Piste in die Fangzäune, der Deutsche Skiverband gab aber zunächst „Entwarnung“. Stechert fuhr auf eigenen Ski ins Ziel.

Vor rund 7500 Zuschauern durfte sich Görgl über ihren ersten Titel bei Großereignissen freuen. „Ich hab gewusst, was ich zu tun habe“, sagte die 29-Jährige, die am Vorabend bei der Eröffnungsfeier noch den offiziellen WM-Song gesungen hatte und dem Titel „You're the Hero“ Taten folgen ließ. „Ich hab fast alles richtig gemacht und voll attackiert“.

Vonn fährt nicht unter die ersten Sechs

Während ihre Freundin Maria Riesch nach dem Slalom-Gold von 2009 über ihre zweite WM-Medaille jubelte, verpasste Abfahrts-Olympiasiegerin Vonn sogar den Sprung unter den besten Sechs. Bis kurz vor dem Rennen hatte sie ihren Start wegen einer in der vergangenen Woche erlittenen Gehirnerschütterung offengelassen. „Es ist leicht zu akzeptieren, das war nicht ich. Mein Kopf war nicht dabei, ich hatte Schmerzen in der Früh“, klagte sie.

Auf der anspruchsvollen Piste, die die Amerikanerin am Vortag noch als „viel zu gefährlich“ kritisiert hatte, stürzte aus der Gruppe der Topathletin auch die Österreicherin Andrea Fischbacher, blieb aber augenscheinlich unverletzt. Ihr Teamcoach Jürgen Kriechbaum hatte mit seiner Kurssetzung versucht, besonders die extrem eisige Passage „Hölle“ zu entschärfen. „Es war ein richtig schlechtes Gefühl beim Fahren, nur kämpfen, kämpfen, kämpfen“, sagte Anna Fenninger aus Österreich.

Für Viktoria Rebensburg war ihre Hoffnung auf den ersten Start vor heimischen Publikum hingegen bereits am frühen Morgen beendet. Die Riesenslalom-Olympiasiegerin musste ihre Teilnahme wegen einer viralen Grippe mit Fieber absagen. „Ich bin natürlich enttäuscht, nicht starten zu können, aber es macht in meiner derzeitigen Verfassung keinen Sinn“, sagte Rebensburg. „Ich habe Fieber und fühle mich total schlapp. Jetzt kuriere ich mich zu Hause aus, damit ich in der zweiten Woche Vollgas geben kann.“ Die 21-Jährige will in der zweiten WM-Woche im Riesentorlauf um die Medaillen mitfahren.