Auch beim britischen Filmpreis Bafta herrscht großer Fotorummel: Die Schauspielerin und Sängerin Cynthia Erivo im Blitzlichtgewitter Foto: dpa

Überraschung bei den britischen Filmpreisen Bafta: Das Schwarz-Weiß-Drama „Roma“ wird „Bester Film“. Die meisten Ehrungen aber holte ein anderes Werk.

London - Große Überraschung bei der Verleihung der britischen Filmpreise Baftas: Als bester Film wurde am Sonntag in London das Schwarz-Weiß-Drama „Roma“ des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón ausgezeichnet. Auch der Preis für die beste Regie ging an Cuarón für seinen Film über ein indigenes Hausmädchen bei einer mittelständischen mexikanischen Familie. Zudem wurde „Roma“ mit den Preisen für bester Nicht-Englischsprachiger Film und für die beste Kameraarbeit prämiert. „Roma“ wird schon lange auch als heißer Kandidat für die Oscar-Verleihung am 24. Februar in Los Angeles.

Rami Malek erfolgreich

Die britische Schauspielerin Olivia Colman bekam für ihre Rolle als englische Königin Anne in „The Favourite“ nach dem Golden Globe nun auch die goldene Bafta-Maske als beste Hauptdarstellerin. Die 45-Jährige setzte sich unter anderem gegen Glenn Close („The Wife“) und Lady Gaga („A Star is Born) durch. „Favourite“, eine Mischung aus Drama und Komödie des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos, erhielt insgesamt sieben der begehrten britischen Filmpreise, darunter für herausragender britischer Film, bestes Originaldrehbuch, bestes Produktionsdesign, bestes Kostümdesign und bestes Make-Up.

Als bester Hauptdarsteller wurde der US-Amerikaner Rami Malek ausgezeichnet. Im Musikfilm „Bohemian Rhapsody“ beeindruckte der 37-Jährige als legendärer Queen-Sänger Freddie Mercury. Er setzte sich gegen Bradley Cooper („A Star is Born“), Christian Bale („Vice“), Steve Coogan („Stan & Ollie“) und Viggo Mortensen („Green Book“) durch.

Auch Royals auf dem Teppich

Als beste Schauspielerin und bester Schauspieler in Nebenrollen wurden Rachel Weisz („The Favourite“) und Mahershala Ali („Green Book“) bei der glamourösen Preisverleihung in der Royal Albert Hall ausgezeichnet. Beim dreifachen Golden-Globe-Gewinner „Green Book“ geht es um die in weiten Teilen wahre Geschichte einer ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem italienisch-stämmigen, raubeinigen Türsteher und einem afro-amerikanischen, intellektuellen Pianisten.

Die Baftas finden jedes Jahr zwei Wochen vor der Oscar-Verleihung statt. Allerdings lassen sich die Vorlieben der britischen Juroren nicht unbedingt als Vorschau auf den Geschmack der Oscar-Juroren in den USA deuten. Als Stargäste sind neben den hochkarätigen Schauspielern auch immer Mitglieder der britischen Königsfamilie dabei. Wie in den vergangenen Jahren schritten auch dieses Mal wieder Prinz William (36) und Herzogin Kate (37) über den roten Teppich.