In solchen Containern lassen sich E-Autos tagelang unter Wasser setzen. Foto: SDMG

Lithium-Ionen-Akkus von Elektroautos sind im Ernstfall nur schwer zu löschen. Beim jüngsten Fall in Winnenden half ein Spezialcontainer der Porsche-Werksfeuerwehr. Das Landratsamt hält den Kauf eigener Container derzeit für unnötig.

Rems-Murr-Kreis - Gleich dreimal war in der Nacht auf Sonntag im Rems-Murr-Kreis Feuer ausgebrochen. Und bei einem der Feuer zeigt sich wieder einmal, welche Herausforderung ein brennendes Elektroauto für die Einsatzkräfte darstellt: Um kurz nach 1 Uhr brannte in Winnenden-Birkmannsweiler ein Citroën Berlingo mit Lithium-Ionen-Batterie. „Das war für uns der erste Brand eines Elektrofahrzeugs“, so ein Sprecher der Winnender Feuerwehr. Der Akku des Citroën habe sich weiter erhitzt, es bestand die Gefahr einer Kettenreaktion.

Keine Spezialcontainer im Landkreis

Um dies zu stoppen, brauchte es Kühlung. Dafür sorgte ein Spezialcontainer der Porsche-Werksfeuerwehr, der in rund 90 Minuten von Zuffenhausen hergebracht wurde. Das Auto wurde in den gefluteten Container gehoben – „das Fahrzeug muss jetzt bis zu drei Tage komplett unter Wasser bleiben“, so der Sprecher.

Über eigene sogenannte „Abrollbehälter Hochvolt“ verfügt keine der Feuerwehren im Landkreis. Bislang arbeiten sie daher in solchen Fällen eng mit den Werkswehren von Daimler und Porsche zusammen. Laut einem Sprecher des Landratsamts ist aus heutiger Sicht auch nicht geplant, Spezialcontainer zu beschaffen: „Im Fall der Fälle hätten wir auf normale Absetzmulden schnellen Zugriff.“ Im Nachbarlandkreis beurteilt man das offenbar anders: Ludwigsburg wird bis zum Jahr 2020 zwei der Spezialbehälter beschaffen.

Drei Brände in nur einer Nacht

Im Fall des brennenden Autos ist die Polizei sicher, dass jemand es absichtlich angezündet hat. „Es gibt entsprechende Zeugenhinweise“, so ein Polizeisprecher. Genaueres will er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten.

Zu den beiden anderen Bränden von Samstagnacht laufen noch Brandermittlungen. Nach einem Kellerbrand in Backnang hat die Polizei dort Hunde im Einsatz, die Brandbeschleuniger aufspüren können. Auch in dem Schuppen, der um kurz vor Mitternacht in Winnenden-Bürg gebrannt hatte, laufen nun die Brandermittlungen. Die Ermittler müssen herausfinden, ob sich der Anfangsverdacht einer Brandstiftung bestätigt – oder ob nicht doch eine Selbstentzündung im Heu stattgefunden haben könnte.