Engagierter Umweltschützer: Hollywood-Star Leonardo DiCaprio Foto: dpa/Rodrigo Reyes Marin

Hollywood-Star Leonardo DiCaprio engagiert sich seit Jahren für den Erhalt des Regenwaldes und kritisiert die brasilianische Regierung immer wieder wegen ihrer Umweltpolitik. Nun hat Vizepräsident Hamilton Mourão ihn zu einem gemeinsamen Ausflug ins Amazonasgebiet eingeladen.

Brasília - Der brasilianische Vizepräsident Hamilton Mourão hat den US-Schauspieler und Umweltaktivisten Leonardo DiCaprio zu einem gemeinsamen Besuch im Amazonasgebiet eingeladen. „Wir könnten einen achtstündigen Marsch durch den Regenwald unternehmen. Er würde dann besser verstehen, wie die Dinge in diesem riesigen Gebiet funktionieren“, sagte Mourão am Mittwoch bei einer Konferenz des Nationalen Industrieverbandes.

DiCaprio (45) engagiert sich seit Jahren für den Erhalt des Regenwaldes im Amazonasgebiet und kritisiert immer wieder die Umweltpolitik des rechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Zuletzt warf er dem Staatschef in den sozialen Netzwerken vor, die jüngste Welle der Brandrodungen in der Region herunterzuspielen.

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Im vergangenen Jahr hatten die massiven Feuer im Amazonasgebiet international für Empörung gesorgt. Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung Amazoniens. Internationale Proteste ließen den rechtsradikalen Präsidenten bisher unbeeindruckt: Er öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

Vor rund einem Monat untersagte die brasilianische Regierung das Abbrennen von Flächen zur Schaffung von Weiden und Äckern im Amazonasgebiet für 120 Tage. Allerdings gehen die Feuer fast unvermindert weiter. „Die Zahlen zeigen, dass die Strategie der Regierung nicht wirksam ist, um der Zerstörung des Waldes mit der größten Biodiversität des Planeten Einhalt zu gebieten“, sagte Christiane Mazzetti, Sprecherin der Amazonien-Kampagne von Greenpeace Brasil, vor wenigen Tagen.

Das Nationale Institut für Weltraumforschung, das Satelliten-Daten über die Umweltzerstörung auswertet, registrierte vom 16. Juli bis zum 15. August über 20 000 Brände. Allein in den ersten zwei Wochen im August waren es mehr als 15 000 Feuer. Dies war nur ein minimaler Rückgang um acht Prozent zum Vergleichszeitraum 2019. Allerdings bestand im vergangenen Jahr um diese Zeit weder ein Abbrennverbot noch schickte die Regierung das Militär in den Kampf gegen die Flammen.