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Die suspendierte brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat im Amtsenthebungsverfahren am Montag die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Die Entmachtete spricht von einem Putsch ihrer politischen Gegner.

Brasilia - Dilma Rousseff habe die Verbrechen, die ihr „zu Unrecht zur Last gelegt“ werden, „nicht begangen“, sagte die 68-Jährige bei ihrer Verteidigungsrede vor dem Senat in Brasília. Rousseff wiederholte ihren im Verlauf des Verfahrens mehrfach erhobenen Vorwurf, das Amtsenthebungsverfahren sei in Wirklichkeit ein „Putsch“ ihrer politischen Gegner.

Zahlen geschönt und Geld ausgegeben

Diese wollten die Entscheidung der 54 Millionen Wähler missachten, die ihr bei ihrer Wiederwahl 2014 die Stimme gegeben hatten. Rousseff wird vorgeworfen, Haushaltszahlen geschönt und Geld ohne Zustimmung des Kongresses ausgegeben zu haben. Sie war Anfang Mai vom Parlament für zunächst 180 Tage ihres Amtes enthoben worden In dem Amtsenthebungsverfahren, das an diesem Montag in seine letzte Etappe ging, kam Rousseff am Montag erstmals zu Wort.

Sie sollte eine halbe Stunde reden dürfen, im Anschluss war eine Befragung durch Anhänger und Gegner vorgesehen. Bei ihrem Eintreffen wurde Rousseff von ihrem Amtsvorgänger und Förderer, Luis Inácio Lula da Silva, begleitet. Mehrere hundert Anhänger hatten am Vorabend für ihren Verbleib im Amt demonstriert.