Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung gegen einen 24-Jährigen. Foto: StZN

War es ein entlassener Mitarbeiter? War es die Mafia? Zwei Tage nach dem Brandanschlag auf eine Pizzeria in Gerlingen sind die Hintergründe der Tat weiterhin unklar. Die Ermittlungen laufen.

Gerlingen - Wer ist der Mann, der am Freitagabend versucht hat, die Pizzeria Da Carlo in Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) in Brand zu stecken? Der Täter, laut der Polizei ein 24-jähriger Mann, hatte die Fassade der Pizzeria gegen 22.45 Uhr mit einem Brandbeschleuniger bespritzt. Rund 20 Gäste hatten sich noch in dem Restaurant aufgehalten, Personen standen auch vor dem Gebäude.

Als der Mann mit einer anderthalb Liter fassenden Getränkeflasche hantierte und den Inhalt auf die Fassade spritzte, wurden die Gäste aufmerksam. Durch das Rufen sei auch sie hellhörig geworden, erzählt die Pächterin Melanie Greco. Sie wohnt mit ihrer Familie auf der gegenüberliegenden Seite und dachte zunächst, ein Auto sei angezündet worden. Sie hat nach eigenen Angaben den Täter erkannt.

Spekulation in den sozialen Netzwerken

Bei ihm soll es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter handeln. „Es kann sein, dass das Motiv in einem zurückliegenden beendeten Arbeitsverhältnis liegt“, sagt der Ludwigsburger Polizeisprecher Peter Widenhorn. Was ihn angetrieben haben könnte, wisse sie nicht, sagt hingegen die Pächterin. „Aber ich möchte es wissen.“ Auch deshalb hat sie einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Am Gebäude war ein Schaden in Höhe von rund 10 000 Euro entstanden.

Die vor allem in den sozialen Netzwerken geäußerten Mutmaßungen, die Mafia könne eine Rolle spielen, kennt Greco. Sie weist eine Verbindung allerdings weit von sich. „Nur weil wir Italiener sind und eine Pizzeria haben? Wir haben nichts mit der Mafia zu tun.“ Tatsächlich hatte der als „Mafia-Pate von Stuttgart“ bekannte Mario L. wenige Kilometer entfernt in Stuttgart-Weilimdorf eine Pizzeria. Er war im September in Italien wegen seiner Mitgliedschaft in der Mafia zu einer hohen Haftstrafe verurteilt worden.