Die Rauchsäule verdunkelt den Himmel über dem Gewerbegebiet. Foto: 7aktuell/Adomat

Die Feuerwehr ist am Samstag insgesamt sechs Stunden im Einsatz. Nicht zum ersten Mal auf dem Gelände des Entsorgers. Die genaue Ursache für den Brand steht noch nicht fest, die Polizei hat aber eine Vermutung.

Remseck am Neckar - Mehrere Kilometer ist die Rauchsäule am Samstagvormittag zu sehen. In den sozialen Netzwerken teilen Menschen kurz darauf die ersten Bilder. „Was ist da denn los?“, fragen sie. Die Antwort: Auf dem Gelände einer Recyclingfirma im Gewerbegebiet Schießtal hatte gegen 10.30 Uhr ein Müllberg Feuer gefangen. Schnell griff es um sich, der Haufen aus Bauschutt und Restmüll stand bald meterhoch in Flammen. Dunkler, schwarzer Qualm breitete sich über dem Gewerbepark im Remsecker Stadtteil Neckargröningen (Kreis Ludwigsburg) aus.

Sechs Stunden war die Freiwillige Feuerwehr aus Remseck anschließend damit beschäftigt, den Brand zu löschen. „Eigentlich hat aber alles ganz gut funktioniert“, sagt der stellvertretende Kommandant Ingo Schiek. Die 90 Wehrleute hatten verhindert, dass das Feuer auf das Gebäude neben dem Abfallberg übergriff. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge wurde ein Häcksler mit einem Wert von etwa 100 000 Euro, mit dem Müll zerkleinert wird, beschädigt. Es liegt nahe, dass das Feuer in der Maschine ausbrach. Was letztlich zu dem Brand führte, ist aber noch nicht abschließend geklärt. „Hinweise auf Brandstiftung gibt es aber nicht“, sagte ein Polizeisprecher.

Gefahr für die Anwohner bestand nicht

Dass es auf solchen Anlagen, wie der in Remseck, Feuer ausbricht, sei nicht ungewöhnlich, so Schiek. Manchmal entzündet sich der Müll auch selbst. In Remseck sei es allerdings schon eine Weile her, so Schiek. Einen ähnlichen Einsatz habe es letztmals vor circa fünf Jahren gegeben. „Dabei tun die Betreiber viel, um das zu verhindern“, sagt Schiek, ohne die Verwertungsgesellschaft explizit in Schutz nehmen zu wollen. „Es kommt auch immer drauf an, was sie für Müll angeliefert bekommen.“ Gerät beispielsweise ein Airbag mit seinem Druckbehälter in einen solchen Häcksler, explodiert er. „Der wird genauso zerschreddert wie eine Matratze oder ein Gartenstuhl.“

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Schiek plädiert deshalb dafür, dass jeder besser darauf achtet, was er in den Müll wirft. Spraydosen oder auch mit Benzin getränkte Lappen dürften nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden. Auch sie könnten solche Brände auslösen. Gefahr für die Bevölkerung habe am Samstag nicht bestanden, versichert der stellvertretende Kommandant der Remsecker Wehr. Ein Messtrupp hatte überprüft, ob der Rauch giftig ist. Das war nicht der Fall.

Unter den Feuerwehrleuten waren am Samstag auch Mitglieder der Drohnengruppe aus Walheim. Mit einer Wärmebildkamera unterstützten sie ihre Kollegen aus Remseck und flogen über den brennenden Schuttberg, um weitere Glutnester auszumachen. Der Einsatz war auch deshalb so langwierig, weil der Müllberg mit einem Bagger Stück für Stück auseinander gezogen wurde und jede einzelne Schaufel separat gelöscht wurde.

Am Freitag brannte ein Reifenlager in Aldingen

Dass das Gelände der Recyclingfirma direkt am Neckar liegt, erleichterte die Arbeit der Feuerwehr. Sie pumpte das Wasser zum Löschen direkt aus dem Fluss. Für die Freiwillige Feuerwehr aus Remseck war der Einsatz am Samstag nicht der einzige an diesem Wochenende. Bereits am Freitagmittag hatte es im Stadtteil Aldingen gebrannt.

Aus einem Trafohäuschen in einer Lagerhalle quoll Rauch. Auslöser war vermutlich ein technischer Defekt. „Da hatten wir aber Glück, dass das Feuer sich auf den Elektroraum beschränkt hat“, sagt Ingo Schiek. In der Halle im Hofener Weg lagern fast ausschließlich Reifen. „Wenn die angefangen hätten zu brennen, wäre das wirklich problematisch gewesen“, sagt Schiek.