Bis zu 200 Arbeiter sorgen dafür, dass es mit dem Rohbau des Einkaufszentrums (hier im Bild der Blick nach Osten) voran geht. Foto: /Michael Steinert

Agnes wächst in die Höhe. Das im Bau befindliche Göppinger Einkaufszentrum soll mit einem Food Court sowie Spiel- und Freizeitangeboten punkten.

Göppingen - Sich auf einen Kaffee treffen mit Firat Arslan können wohl eines Tages die Besucher des im Bau befindlichen Göppinger Einkaufszentrums Agnes. Die Boxlegende aus Donzdorf werde mit dem Café Champion künftig auch als Gastronom von sich reden machen, erklärte der Sprecher der Investorengruppe, Andreas Schweickert. Wenn alles nach Plan läuft, wird Ende 2020 das Göppinger Einkaufszentrum Agnes eröffnet und damit die große Wunde geschlossen, die der Abriss des ehemaligen Frey Centers gerissen hatte.

Nach der Kritik werben die Bauherren für ihr Konzept

Noch in der Projektphase war das Einkaufszentrum in die Kritik geraten, nachdem sich der Bau jahrelang hinausgezögert hatte. Wenige Wochen vor dem eigentlichen Baustart im Frühjahr waren sich die Fraktionen im Göppinger Gemeinderat einig, dass die Stadt kein Einkaufszentrum brauche und besser Wohnungen gebaut werden sollten. Der Oberbürgermeister Guido Till (CDU) hatte dem Investor Simon Schenavsky sogar angeboten, das Projekt zu übernehmen.

Bei einem Rundgang über die Baustelle warben die Akteure nun erneut für ihr Konzept. Inzwischen hätten bis zu 200 Arbeiter mehr als ein Drittel des dreigeschossigen Rohbaus für Agnes fertiggestellt, erklärte Peter Lefeber, der den Bau des rund 105 Millionen Euro schweren Projekts steuert. Und im Frühjahr soll das Gebäude mit einem mehrgeschossigen Parkhaus in Skelettstahlbauweise aufgestockt werden. Hier sollen 700 Stellplätze entstehen. Das Thema Wohnungen sei hingegen noch nicht spruchreif.

Die Frage nach den Wohnungen bleibt unbeantwortet

„Wir befinden uns da noch in der Konzeptplanung“, lautete die ausweichende Antwort auf die Frage, wie es mit dem zweiten Bauabschnitt aussieht, für den der südliche Grundstücksteil vorgesehen ist. Bereits vor dem Start des ersten Bauabschnitts hatten die Investoren nach dem Vorstoß von Till und Baubürgermeister Helmut Renftle Gesprächsbereitschaft angekündigt. Dabei geht es um die Frage, ob an Stelle eines geplanten Hotels bis zu 60 Wohnungen entstehen sollen.

Auf der Suche nach Alleinstellungsmerkmalen

Nun wächst also zunächst zwischen Post- und Bleichstraße in direkter Nachbarschaft zu Kaufhof und C&A in einem ersten Bauabschnitt das Einkaufszentrum mit 24 000 Quadratmeter Verkaufsfläche in die Höhe, von denen bereits rund 70 Prozent vergeben seien. Bekanntlich sollen dort Einzelhandelsmarken wie Görtz und Deichmann, Depot, DM und ein Aldi-Discounter um Kunden werben. An Alleinstellungsmerkmalen für das eher stromlinienförmig ausgerichtete Konzept werde noch gearbeitet. Eine Rolle spielen soll, passend zur Stauferstadt, auch die Namenspatronin Agnes von Waiblingen, die als Stammmutter der Staufer gilt.

Kugelbahn, E-Sport und ein Indoorspielplatz

Gut vorstellen können sich die Akteure den Einbau einer mehrgeschossigen Kugelbahn, die Besucher aus der Region Stuttgart in das Einkaufszentrum locken soll, ebenso wie ein Indoorspielplatz und E-Sport-Angebote für die jugendliche Zielgruppe. Und ähnlich wie in anderen Einkaufszentren üblich, soll ein so genannter Food Court mit 300 Sitzplätzen unterschiedliche gastronomische Angebote in räumlicher Nachbarschaft vereinen. In diesem Bereich soll auch das Lokal von Firat Arslan angesiedelt werden.