Der kleine Sohn von Mama Chimba beginnt, in die Welt zu schauen. Foto: Wilhelma Stuttgart

Noch keine Woche ist er alt und schon verdreht er allen den Kopf: in der Wilhelma gibt es tierischen Nachwuchs. Bonobo-Dame Chimba ist jetzt Mama.

Stuttgart - Die neue Mutterrolle tut Bonobo-Dame Chimba gut. Am vergangenen Freitag hat sie in der Wilhelma in Stuttgart einen Sohn zur Welt gebracht. „Früher war sie schnell auf 180, als Mutter ist sie viel ruhiger“, sagte Tierpflegerin Malisa Fassnacht am Donnerstag. Der Zoo bezeichnet die 22-jährige Chimba, die zum ersten Mal Mutter wurde, als Wildfang. Das hänge mit ihrem Lebensweg zusammen.

Nach Angaben des Zoos war sie illegal in Afrika gefangen worden, nach Portugal verschleppt und von einem Privatmann als Haustier gehalten worden. Der gab sie später in einen Zoo ab, wo sie unter Schimpansen lebte und deren Verhaltensweisen annahm. Seit 2008 ist sie in der Wilhelma. Bei Wutanfällen würde sie immer noch wie ein Schimpanse mit den Füßen aufstampfen.

Ein „verfrühtes Weihnachtsgeschenk“

„Für uns ist diese Geburt ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk“, sagte Direktor Thomas Kölpin. „Ihr Sohn ist ein wichtiger Beitrag zur genetischen Vielfalt der Bonobos in Zoos weltweit.“ Bonobos seien in der Natur stark bedroht, der Nachwuchs damit ein Beitrag zum Erhalt der Tierart. Chimba und ihr Sohn, der bisher noch keinen Namen hat, zeigen sich bereits offen im Schaubereich des Affenhauses. Die Wilhelma hält mit 16 Tieren nach eigenen Angaben eine der größten Bonobo-Gruppen in Zoos weltweit.